Landtagsabgeordneter macht mobil gegen Bahnlärm

Gemeinsamer Antrag von CDU und FDP

Bad Godesberg. "Hebel gegen den Bahnlärm" will Gerhard Lorth ansetzen. Der Bonner CDU-Landtagsabgeordnete kündigte bei einem Pressetermin in der Bad Godesberger Stadthalle an, in dieser Frage "kontinuierlich Druck" auf die Bahn auszuüben.

Lorth verwies auf einen von CDU und FDP Mitte Mai formulierten Antrag im Landtag. Darin werden verschiedene Maßnahmen gefordert: so zum Beispiel die Ausrüstung älterer Waggons mit der "Flüsterbremse", die Kalkulation der Trassenpreise europaweit nach dem Prinzip "Mehr Lärm - mehr Gebühr", die Öffnung des Lärmsanierungsprogramms des Bundes auch für die Güterwagenumrüstung, die Abschaffung des "Schienenbonus" von fünf Dezibel bei Lärmmessungen, europaweit einheitliche Lärmemissions-Regelungen sowie die Förderung der Verkehrslärmforschung.

Lorth, der im Landtag Vorsitzender der fraktionsübergreifenden Parlamentsgruppe "Bahn" ist, kritisierte Bahn-Chef Hartmut Mehdorn, der die im Güterverkehr erzielten Gewinne gerne einstecke, den Lärmschutz hingegen sich "vom Steuerzahler bezahlen lässt".

Dass die Umrüstung von Altwaggons nur zu festgelegten Inspektionsterminen möglich sei, hält Lorth für eine bequeme Ausrede: "Wenn die Bahn einen Teil ihrer Gewinne dafür zur Verfügung stellen würde, wäre die Umrüstung in einem überschaubaren Zeitraum machbar."

Lorth wies allerdings auch darauf hin, dass jeder dritte Güterwaggon auf bundesdeutschen Schienen nicht aus Deutschland stamme. Deshalb müsse eine europäische Lösung her. Nachdrücklich plädierte er für mehr Wettbewerb auf der Schiene: "Nur, wenn die Bahn Konkurrenz bekommt, bewegt sie sich."

Als "Populismus hoch drei" qualifizierte der Landtagsabgeordnete das Gedankenspiel seiner SPD-Kollegin Renate Hendricks, Ausweichstrecken entlang der A 3 und A 61 zu bauen. Eine Absage erteilte Gerhard Lorth auch Vorschlägen, Güterzüge über die ICE-Trasse Köln-Frankfurt fahren zu lassen. Das führe zu erheblichen Behinderungen.

Eine Lanze brach er für den Personenzugverkehr auf der links- und rechtsrheinischen Strecke, die "nicht zu reinen Gütertransportstrecken verkommen dürfen".

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