Leben am Fluss

Eine neue Volkshochschul-Ausstellung zeigt den Rhein im Wandel der Zeit.

Leben am Fluss
Foto: Max Malsch

Bonn. Die aufwändige Arbeit in Archiven und Museen hat sich gelohnt: Die neue Ausstellung "Rhein(an)sichten" bietet viel Sehens- und Lesenswertes über das Leben mit dem Fluss im Wandel der Zeit. 20 Teilnehmer eines Bürgerprojekts der Volkshochschulen Bonn und Siebengebirge haben gut ein Jahr lang recherchiert und getextet.

Erste Station der 18 Großplakate, die angehende Mediengestalter aus dem Heinrich-Hertz-Berufskolleg entworfen haben, ist das Kameha Grand Hotel. Hier sind die "Rhein(an)sichten" bis Ende März zu sehen.

Die Geschichte des Rheins hat vielen Facetten: Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Aal, Barsch, Zander, Hecht und Karpfen die Familien in der Bonner Fischergasse ernährten. Die Ausstellung zeigt die Ausmaße historischer Hochwasser ebenso wie die berühmten Hotels der Rheinromantik.

Das Rheinhotel Dreesen gibt es heute noch. Aber wer weiß, dass das Kloster auf der Insel Nonnenwerth im 19. Jahrhundert zu einem luxuriösen Hotel umgebaut wurde, in dem Franz Liszt drei Sommer verbrachte? Die Ausstellung soll neugierig auf den Rhein machen. Deshalb ist auch geplant, dass sie nach der Premiere im Kameha durch Unternehmen und Institutionen wandert.

Die Regionale-2010-Agentur hat das Ausstellungsprojekt unterstützt. Für Geschäftsführer Reimar Molitor gehören der Blick zurück und der Blick nach vorne zusammen. "Wir müssen schauen, was der Strom für Zukunftsaufgaben hat", sagte er bei der Ausstellungseröffnung. Die Regionale fördert nicht nur Bauprojekte, sondern die Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg. "Gerade Köln und Bonn tun gut daran, sich abzustimmen", sagte Molitor.

Andrea Niehaus, Vorsitzende des Fördervereins der Bonner Volkshochschule, dankte den Teilnehmern des Bürgerprojekts dafür, dass sie viel Freizeit investiert haben. Sie findet: "Die Menschen, die am Rhein leben, spiegeln sich in der Ausstellung wider."

Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch rezitierte zur Eröffnung ein Gedicht von Karl Simrock. Der warnte vor dem Rhein: Wer einmal Bergen, Burgen und Nixen verfallen ist, der "kehrt nie wieder nach Haus". Die Ausstellung will dazu beitragen, dass die Jahrhunderte alte Faszination des Rheins auch die Neubonner bei Post und Telekom packt.

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