Abschied von Konrad Schmitz Leiter des Ratsbüros geht nach mehr als 40 Jahren

BONN · Wenn man von Menschen als Institutionen spricht, dann ist Konrad Schmitz ganz bestimmt eine. Der langjährige Leiter des Ratsbüros ist seit 1967 bei der Stadt Bonn beschäftigt. Jetzt geht der 63-Jährige in den Ruhestand. Seinen letzten großen Auftritt hatte Schmitz in der jüngsten Ratssitzung, wo ihn Alterspräsident Dieter Steffens (CDU) offiziell und sichtlich gerührt verabschiedete.

 Sichtlich gerührt überreicht Dieter Steffens (rechts) Konrad Schmitz das Abschiedsgeschenk.

Sichtlich gerührt überreicht Dieter Steffens (rechts) Konrad Schmitz das Abschiedsgeschenk.

Foto: Horst Müller

Beinahe alle Beschlüsse, die der Rat in den vergangenen 20 Jahren gefasst hat, hat Schmitz als Schriftführer der Sitzung protokolliert. Frage nach diesem oder jenem Beschluss kann er meistens wie aus der Pistole geschossen beantworten: Selbst bei noch so turbulenten Ratssitzungen - und die sind in Bonn vor allem seit dieser Wahlperiode nicht selten - hat Schmitz einen kühlen Kopf bewahrt und bei Abstimmungswirrwarr notfalls auch zwei- oder dreimal die Ja- und Neinstimmen eigenhändig ausgezählt.

Seine Laufbahn ist für seine Generation klassisch: Mit dem mittleren Schulabschluss startete er sie als Verwaltungspraktikant bei der Stadtverwaltung. Nach seiner Ausbildung zum Stadtinspektor arbeitete er zunächst beim Schulamt, 1977 wechselte er in das Büro des Oberstadtdirektors. 1994 übernahm er die Leitung des Ratsbüros, wo er seitdem verantwortlich für die Verwaltungsarbeit im Rat, in den Bezirksvertretungen und in sämtlichen Ausschüssen war.

Fragt man ihn nach den Höhepunkten seiner Laufbahn, so nennt er die Einführung des sogenannten Bonner Ratsinformationssystems (BoRis) und die Digitalisierung der Ratsarbeit. "Das war eine der interessantesten Herausforderungen für mich", erinnert sich Schmitz. Eines ist sicher: Den Gutschein der Ratsmitglieder für einen einschlägigen Technikladen in Bonn wird er alsbald einlösen, um seinen heimischen Computer ebenfalls aufzurüsten.

Geboren in Kessenich zog er später mit seiner Frau Brigitte nach Meckenheim. Das Paar hat drei Kinder und zwei Enkel. Als bönnsche Jung ist Schmitz mit Leidenschaft Mitglied der Ehrengarde. Jetzt freut er sich, nicht nur dafür, sondern vor allem für seine Familie mehr Zeit zu haben. "Es heißt ja, dass ich jetzt Mitglied im Club der unbegrenzten Freizeit bin", sagt er und lacht.

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