Einrichtung feiert Geburtstag 140 Jahresringe für die LVR-Klinik Bonn

Bonn · Eine Baumscheibe mit 140 Jahresringen steht nun symbolisch im Foyer der LVR-Klinik Bonn. Die Einrichtung, die einst außerhalb von Bonn gegründet wurde, blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. Im Nationalsolzialismus werden mehr als 250.000 Menschen Opfer des NS-Euthanasie-Programms.

 Klaus-Werner Szesik, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender, Schirmherrin Margarete Gräfin von Schwerin, Pflegedirektorin Elvira Lange und Markus Banger, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Bonn (v.l.) vor der Jubiläumsinstallation, einer Baumscheibe mit über 140 Jahresringen.

Klaus-Werner Szesik, Kaufmännischer Direktor und Vorstandsvorsitzender, Schirmherrin Margarete Gräfin von Schwerin, Pflegedirektorin Elvira Lange und Markus Banger, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Bonn (v.l.) vor der Jubiläumsinstallation, einer Baumscheibe mit über 140 Jahresringen.

Foto: Sebastian Flick

Eine Baumscheibe mit über 140 Jahresringen ziert ab sofort das Foyer der LVR-Klinik Bonn. Die in einer Glasvitrine installierte Baumscheibe wurde am Donnerstag anlässlich des 140-jährigen Bestehens der Psychiatrischen Klinik enthüllt. Die einzelnen Jahresringe der aus Hennef stammenden Eiche stehen symbolisch für die Jahre seit Gründung der Klinik im Jahr 1882.

Bei der Enthüllung der Jubiläumsinstallation blickte Markus Banger, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Bonn, auch auf die 140-jährige Geschichte der psychiatrischen Einrichtung zurück. Als die „Provinzial Heil- und Pflegeanstalt Bonn“ im Jahr 1882 am heutigen Standort eröffnet wurde, befand sich die Einrichtung noch außerhalb der Stadt. Im Laufe der Zeit, während sich Bonn um die Klinik herum vergrößerte, wurde die Einrichtung immer stärker in das gemeinschaftliche Stadtleben integriert. Im Gründungsjahr verfügte die Klinik über 300 Betten für Patienten. Das Versorgungsangebot wurde nach und nach erweitert. Mittlerweile verfügt die Klinik über 800 Plätze und bietet stationäre, tagesklinische und ambulante Behandlungen.

Dunkles Kapitel während des Nationalsozialismus

Banger blickte in seiner Ansprache auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Er erinnerte auch an das dunkelste Kapitel der Klinik-Geschichte mit über 250.000 Euthanasie-Opfern während der Zeit des Nationalsozialismus. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die psychiatrische Behandlung und Pflege immer weiter entwickelt und die Klinik in eine moderne psychiatrische Klinik. Das Betreuungs- und Pflegeangebot der Klinik ist heute breit aufgestellt, umfasst die unterschiedlichsten Einzel- und Gruppentherapien.

In Anwesenheit zahlreicher der insgesamt 1700 Mitarbeitenden enthüllte Banger zusammen mit Klaus-Werner Szesik, Kaufmännischer Direktor der LVR-Klinik Bonn, und Pflegedirektorin Elvira Lange die Installation. Auch Margarete Gräfin von Schwerin, Schirmherrin der LVR-Klinik, war anlässlich der Enthüllung in die Einrichtung gekommen. Während die ersten Stücke der Geburtstagstorte verteilt wurden, überlegten die Klinik-Mitarbeitenden, welche Wünsche sie an die „Psychiatrie der Zukunft“ haben. Die Zettel, auf denen diese Wünsche festgehalten werden sollten, wurden in einer Zeitkapsel gesammelt, die später einen Platz im Psychiatrie-Museum haben wird.

„Wir planen, bauen und entwickeln Strukturen weiter“

Beim Ausblick auf die nächsten Jahre betonte Banger, wie wichtig es für die Einrichtung ist, sich stets weiterzuentwickeln und nicht stehen zu bleiben. „Wir planen, bauen und entwickeln Strukturen weiter“, erklärte der Ärztliche Direktor. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen die Renovierung und Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie abgeschlossen werden. Ziel ist es, die Kinderneurologie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie zukünftig am Standort Kaiser-Karl-Ring zusammenzulegen.

Die Feierlichkeiten zum 140-jährigen Bestehen werden das ganze Jahr über mit verschiedenen Aktionen fortgesetzt. Bereits in der kommenden Woche finden vom 25.bis 28. April die Filmtage „Psychiatrie im Gespräch“ in der LVR-Klinik statt. Nach den Vorführungen haben Angehörige und Betroffene die Gelegenheit, mit Experten ins Gespräch zu kommen. Für den 23. Juni ist die Eröffnung der neuen Garten-Therapie im Landschaftspark der Klinik geplant.

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