Mammographie-Screening-Zentrum wird eröffnet

Modernste Technik und erfahrene Mediziner stehen den Frauen am Kaiserplatz zur Seite

Mammographie-Screening-Zentrum wird eröffnet
Foto: Frommann

Bonn. Die Frau des Kollegen, die Schwiegermutter, die Nachbarin - fast jeder kennt in seinem Bekanntenkreis eine Frau, die mit der Diagnose Brustkrebs leben muss. Dabei gilt, je früher der Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Einen großen Schritt voran zu einer noch besseren Vorsorge gehen Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis sowie der Kreis Euskirchen mit der Eröffnung des so genannten Mammographie-Screening-Zentrums. "Brustkrebs zu haben, bedeutet kein Todesurteil", betont die Ärztin und Leiterin des Zentrums, Susanne Löhers.

Insgesamt mehr als 125 000 Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren - die Gruppe mit erhöhtem Risiko für Brustkrebs - werden in Zukunft zu einer kostenlosen Untersuchung in das Zentrum, das an der Maximilianstraße 2/Ecke Kaiserplatz zu finden ist, eingeladen. "Die Frauen können davon ausgehen, dass ihre Röntgenaufnahmen von zwei speziell geschulten und erfahrenen Ärzten unabhängig voneinander bewertet werden", versichert Löhers.

Um überhaupt die Qualifikation zur Mitarbeit im Zentrum zu bekommen, müssen Ärzte mindestens 5 000 Röntgenbilder bewerten. Mediziner aus insgesamt sieben Radiologiepraxen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Raum arbeiten im Screening-Zentrum. "Wir arbeiten zudem mit Technik auf dem neuesten Stand, das Mammographiegerät gibt nur eine sehr geringe Strahlendosis ab", sagt die Ärztin. Angst vor belastender Strahlung müssten Frauen nicht haben.

Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann rief die Frauen per Grußwort auf, die Einladung zur Vorsorge anzunehmen. "Sie können dabei nur gewinnen", zitierte Löhers die OB. Auch der ehemalige Bundesminister für Arbeit und Soziales, Norbert Blüm, lobte den Fortschritt in der Krebsfrüherkennung: "Unsere Krankenversicherung ist auch eine Gesundheitsversicherung und ein Partner zur Vorsorge", sagte er.

Hier im Zentrum werde dem Krebs Paroli geboten. Alle zwei Jahre werden Einladungen an die Frauen aus der Zielgruppe verschickt. Auf den Befund müssen die Patientinnen rund drei Tage warten, bei Auffälligkeiten erfolgt eine zweite Diagnostik. Sollte es zum Krebsbefund kommen, wird der behandelnde Arzt der Frau informiert und das Team berät gemeinsam mit der Patientin das weitere Vorgehen.

Das Screening-Zentrum in Siegburg ist an der Wilhelmstraße 62 zu finden. Weitere Informationen im Internet unter www.mammascreening-bonn.de sowie unter der Hotline (02 11) 59 70 70 00.

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