Anbau eingeweiht in Auerberg Mehr Platz für die Jugendarbeit
Auerberg · Die Evangelische Lukaskirchengemeinde eröffnet ihren Anbau in Auerberg. Den haben Jugendliche aus dem Stadtteil selbst auf den Weg gebracht. Die Wunschliste ist allerdings immer noch lang.
Jugendliche in Auerberg freuen sich seit Freitagnachmittag über ihren neuen Treffpunkt im Evangelischen Gemeindeforum Auerberg. Unter dem Motto „Räume für Träume“ ist in der Evangelischen Lukaskirchengemeinde nun mehr Platz geschaffen worden für die offene Jugendarbeit im Stadtteil. Das Projekt umfasst einen neuen Anbau an das Jugendforum, dessen Verwirklichung insbesondere durch die Jugendlichen selbst angetrieben wurde.
Sie hätten darauf bestanden, ihre Räumlichkeiten auszubauen und neu gestalten zu dürfen. Durch das Mitwirken an Projekten wie Ferienfreizeiten und ehrenamtlicher Hausaufgabenbetreuungen seien sie fester Bestandteil des Teams in der Gemeinde, so Pfarrer Michael Schäfer.
Über das Kinder- und Jugendparlament haben sie Bestimmungsrecht bei Planungen und Veränderungen rund um das Forum. Sie hätten sich einen eigenen, sicheren Raum getrennt von den jüngeren Besuchern gewünscht. Zunächst wurde mit einer Containerlösung ausgeholfen, welche nun in die Jahre gekommen war, sagt Schäfer. Somit leisteten etwa 30 Jugendliche Überzeugungskraft für die Realisierung des Anbaus.
Finanziert wurde der neue Anbau zu 60 Prozent von der Gemeinde selbst, da die Kosten stark gestiegen seien, sagt Schäfer. Die Stadt beteiligte sich mit einem Anteil von zwölf Prozent. Zusätzliche Gelder konnte die Gemeinde über die Glücksspirale und die Stiftung Wohnhilfe einholen.
Den meisten Jugendlichen sei es am wichtigsten, ihre Freunde sehen zu können. Dafür sei das Gemeindeforum die richtige Anlaufstelle, so der Pfarrer.
Dort hat der General-Anzeiger nachgefragt, was den Jugendlichen in ihrer Freizeit gefällt und wo ihrer Meindung nach das Angebot in Bonn noch ausbaufähig ist.
Shania, 13, lebt in Auerberg und liebt es, dort auf bekannte Gesichter zu treffen. Allerdings fehle ihr ein permanenter Freizeitpark oder eine monatliche Kirmes in ihrer Nähe.
Jamshid ist 14 Jahre alt: „Seitdem ich sieben bin, besuche ich das Forum, um mit anderen zu reden oder Karten zu spielen.” Wenn er sich etwas wünschen könnte, dann den Ausbau des Spielplatzes in der Londoner Straße. Dann würde er ihn auch noch mal besuchen.
„Mir fehlt in Bonn ein großer Park, in dem keine Drogen oder Alkohol konsumiert werden,” sagt die 15-jährige Paula.
Lotte,11, tanzt in ihrer Freizeit Ballett und spielt Klavier. Sie wünscht sich mehr Eishallen in Bonn.
Eine Schittschuhbahn wird das Gemeindeforum in nächster Zeit wohl nicht bieten können. Für 2023 und das kommende Jahr 2024 seien ohnehin zunächst die Raumgestaltung des Anbaus im Vordergrund, so der Jugendleiter Dominik Frisch. Die Jugendlichen stünden ebenfalls in der Verantwortung, Regeln für die Nutzung des Jugendraumes aufzustellen, um ein angenehmes Miteinander sicherzustellen. Die Einbeziehung der Jugendlichen in wesentliche Entscheidungsprozesse solle ein Wir-Gefühl schaffen und dazu motivieren die Räumlichkeiten gewissenhaft zu nutzen, so Frisch. So können Workshops wie „Bewerbungen schreiben“, „Poetry Slam“ und verschiedene Lernförderungen schon bald im neuen Jugendraum des Gemeindeforums stattfinden.