Verkehrswegeplan Mehr Spuren für rheinische Autobahnen

KÖLN/BONN · Einstweilen sind es noch Wünsche, die das NRW-Verkehrsministerium bei der Bundesregierung angemeldet hat. Ob die Straßenprojekte bis 2030 realisiert werden können, wird die Zukunft zeigen.

Insgesamt sind es 278 Vorhaben - 72 neue und 206 schon in bisherigen Bundesverkehrswegeplänen aufgeführte -, die vom Bund oder von externen Gutachtern bewertet werden. Das geschieht laut Landesregierung zum einen nach Umweltgeschichtspunkten, zum anderen ist eine Analyse geplant, in welchem Verhältnis Nutzen und Kosten stehen.

Hier ein Überblick für die Projekte im südlichen Rheinland:

  • Der A1-Lückenschluss zwischen der rheinland-pfälzischen Landesgrenze und Blankenheim stand schon mehrfach im Plan, ist bisher aber noch nicht realisiert worden. Jetzt soll ein neuer Anlauf unternommen werden.
  • Die A1 zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Anschluss Köln-Niehl soll auf sechs, teilweise auf acht Spuren ausgebaut werden. Daran schließt sich die neue Leverkusener Rheinbrücke an, die nicht mehr bewertet werden muss, weil sich alle einig sind, dass der Bau höchste Priorität hat.
  • Die A3 soll demnächst durchgehend von Königsforst bis zum Kreuz Hilden achtspurig befahrbar sein. Deshalb hat das Land den Ausbau der A3 von Königsforst bis Heumar und zwischen den Kreuzen Leverkusen und Hilden angemeldet. Der Ausbau zwischen Mülheim und Leverkusen ist ohnehin beschlossen, zwischen Heumar und Köln-Ost auch. Und zwischen Köln-Ost und Mülheim gibt es derzeit schon acht Spuren.
  • Neu in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden soll der Ausbau auf acht Spuren zwischen dem Kreuz Köln-West und dem Dreieck Heumar im Zuge der A4.
  • Schon im Plan 2004 tauchte der Ausbau der A59 auf. Und im Bonner Osten gibt es zum Teil ja auch schon sechs Spuren. Jetzt ist geplant, zwischen dem Kreuz Bonn-Ost und dem Dreieck Bonn-Nordost die Autobahn überall auf sechs Spuren auszuweiten, bis zum Dreieck Sankt Augustin-West auf acht und bis zum Dreieck Porz wiederum auf sechs Spuren.
  • Auch nicht neu ist der Plan, die A61 von der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz beim Kreuz Meckenheim bis Bliesheim von vier auf sechs Spuren zu erweitern.
  • Zwischen Köln und Bonn soll eine neue Brücke den Rhein überspannen und die bestehenden Brücken entlasten. Auf vier Spuren soll es von der A555 von der Anschlussstelle Köln-Godorf über den Rhein gehen bis zur Anschlussstelle Köln-Lind der A59.
  • Auch neu ist die Idee, die A559 zwischen Porz und Gremberg von vier auf sechs Spuren auszubauen.
  • Gerade morgens im Berufsverkehr kommt es auf der A560 zwischen Sankt Augustin und dem Dreieck Sankt Augustin-West oft zu Staus. Entlastung soll die Umsetzung der neuen Idee bringen, die Autobahn auf sechs Spuren zu verbreitern.
  • Immer wieder diskutiert worden ist der Ausbau der A565 zwischen Hardtberg und dem Dreieck Bonn-Nordost von vier auf sechs Spuren, inclusive des dann notwendigen Neubaus des Tausendfüßlers zwischen Endenich und dem Kreuz Bonn-Nord. Das Land hat das Projekt jetzt jedenfalls schon einmal in die Bedarfsmeldung einbezogen.
  • Obwohl sie schon viele Jahre im Bundesverkehrswegeplan verzeichnet waren, sind die Ortsumgehungen Miel und Kuchenheim im Zuge der B56 immer noch nicht gebaut. Ob es jetzt klappt?
  • Keine Chance auf Aufnahme in den Plan hat die B8-Umgehung Hennef-Uckerath. Der Regionalrat Köln hatte die Anmeldung zwar befürwortet, doch weil das Projekt vor Ort umstritten sei, sehe man "keine Chance auf eine Einigung", teilte das Land mit.
  • Die gleiche Begründung gab das NRW-Verkehrsministerium in Bezug auf die schon seit Jahrzehnten diskutierte Verbindung von A565 zur A3, auch bekannt als Venusbergtunnel/Ennertaufstieg.
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