Die Stadt Bonn rät Mehrwegverpackungen bevorzugen

BONN · Verbraucher sollen auf das Mehrwegsymbol achten. Ein Kasten mit Glasflaschen ersetzt 480 PET-Flaschen. Rund 32 Milliarden Liter Getränke werden in Deutschland jedes Jahr konsumiert.

 Getränkeflaschen vor dem Befüllen.

Getränkeflaschen vor dem Befüllen.

Foto: dpa

Auf dem Markt sind ganz unterschiedliche Verpackungen - von pfandfreien Einmalverpackungen bis zu Mehrwegsystemen. Als ein Beitrag für den Klimaschutz, intelligente Ressourcennutzung sowie für regionale Produkte und Wirtschaftskreisläufe empfiehlt die Abfallberatung der Stadt Bonn nach eigenen Angaben, Getränke in Mehrwegsystemen zu bevorzugen.

Als Mehrweg bezeichnet man Verpackungen, die nach dem Gebrauch gereinigt und erneut als Verpackung genutzt werden, wodurch deutlich weniger Verpackungsmüll entsteht. Das entspricht der so genannten Abfallhierarchie, die Vermeidung und Wiederverwendung vor dem Recycling und der sonstigen Verwertung vorschreibt. Mehrwegverpackungen schonen durch ihren mehrmaligen Einsatz natürliche Ressourcen und Energie - und damit auch die Umwelt und das Klima.

Wie sehr Mehrwegverpackungen zur Abfallvermeidung beitragen können, wird durch folgendes Rechenbeispiel deutlich: Ein einziger Mineralwasser-Kasten mit zwölf Mehrwegglasflaschen (0,75 Liter), die im Schnitt 53 Mal wiederbefüllt werden, ersetzt 480 PET-Einwegpfandflaschen (ein Liter). Mehrwegflaschen sparen aber nicht nur natürliche Ressourcen bei der Herstellung, sondern führen durch die meist regionale Distribution auch zu kürzeren Transportwegen.

Mehrwegflaschen legen auf dem Weg zu den Verbrauchern durchschnittlich nur 258 Kilometer zurück, Einwegflaschen mit 482 Kilometer fast das doppelte. Nach zahlreichen Umläufen werden defekte Mehrwegflaschen aussortiert und im Rahmen eines hochwertigen Recyclings ihrem zweiten Kreislauf zur Herstellung neuer Flaschen zugeführt.

Glas von Mehrwegflaschen dient in Form von Altglasscherben selbst als Rohstoff und lässt sich beliebig oft einschmelzen - ein geschlossener Stoffkreislauf. Leider können Konsumenten "echte" Mehrwegflaschen kaum noch von Einwegflaschen mit Pflichtpfand unterscheiden, die nicht wiederbefüllt, sondern lediglich recycelt werden.

Laut Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke wird nur noch gut jedes fünfte alkoholfreie Getränk in Mehrwegflaschen verkauft. Dieses Pfand von 0,25 Euro wurde vor einigen Jahren eingeführt, um das Wegwerfen von Verpackungen in die Landschaft zu reduzieren.

Eine Orientierung bietet das Mehrwegzeichen auf Etiketten. Dieses blau-grüne Symbol mit dem Schriftzug "Mehrweg - Für die Umwelt" garantiert, dass die Flasche zu dem umweltfreundlichen Mehrwegsystem gehört.

Weitere Infos unter www.mehrweg.org. Dort ist auch eine Liste der Marken hinterlegt, die "echte" Mehrwegflaschen verwenden.

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