Mentoren unterstützen Hauptschüler

Verein tandem4you blickt auf drei erfolgreiche Jahre zurück - Im Herbst 2009 sind 18 neue Tandems gestartet

Bonn. Seit drei Jahren gibt es ihn mittlerweile schon, den Bonner Verein tandem4you. Und die Verantwortlichen, die ein Mentorenprogramm gestartet haben, das Hauptschüler bei Schulabschluss und Arbeitsplatzsuche unterstützen will, können auf eine erfolgreiche Zeit zurückblicken. "Seit November 2006 haben wir 86 Tandems ins Leben gerufen, wir haben mittlerweile 60 Mentoren", sagt Vereinsvorsitzende Kristina Sender.

Das Prinzip von tandem4you ist einfach: Ein Mentor betreut einen Schüler zweieinhalb Jahre lang, von der neunten Klasse bis hinein in die Ausbildung. Der Jugendliche soll von dessen Erfahrungen und dem Netzwerk, das der Verein mit Betreuern und Kooperationspartnern knüpft, profitieren.

Ein weiterer Baustein der Arbeit sind die Kooperationspartner wie die Postbank-Zentrale oder ITB-Consulting, die Praktikums- oder Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und dem Verein finanziell unter die Arme greifen. Auch die Arbeiterwohlfahrt ist mit im Boot. Oder die Agentur für Arbeit, in der die Mentoren geschult werden.

Linktipp Weitere Infos unter www.tandem4you.de2006 und 2007 wurden 46 Tandems gebildet, davon sind 29 zusammengeblieben, sagt Sender. Und das mit großem Erfolg: "20 Jugendliche haben nach der Schule einen Ausbildungsplatz gefunden, die anderen neun besuchen jetzt eine weiterführende Schule." Von den restlichen 22 Schülern, die im September 2008 mit ihren Mentoren zusammengebracht wurden, sind noch 13 aktiv. "Die Jugendlichen beenden in diesem Sommer die Schule", sagt Sender. Und im Herbst des vergangenen Jahres sind noch 18 Tandems dazugekommen.

"Mentoren und Schüler trennen sich aus verschiedenen Gründen", weiß Sender. Einige Jugendliche hätten nicht genau gewusst, was auf sie zukommt, seien zu den regelmäßigen Treffen nicht erschienen.

"Dann haben die Mentoren das Tandem aufgelöst." Oder die Eltern der Schüler seien zu dem Ergebnis gekommen, dass ihr Kind den Abschluss auch ohne Hilfe schaffen würde.

Der Verein arbeitet zurzeit mit der Johannes-Rau-, der Theodor-Litt- und der Anne-Frank-Hauptschule zusammen. "Wir bieten zum Beispiel Nachhilfe für Deutsch und Englisch an, veranstalten Ferienworkshops für Mathematik und laden zu Bewerbungstrainings ein."

In Zukunft soll noch mehr getan werden: So freut sich der Verein über jeden neuen Mentor, versucht, weitere Kooperationspartner zu gewinnen und möchte die "Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen bereits in frühen Jahrgangsstufen verbessern", so Sender.

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