Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr feiert 90. Geburtstag

Feier in Godesberger Stadthalle mit mehr als 200 Gästen - Einsatz für besseren Wohnraum

Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg/Ahr feiert 90. Geburtstag
Foto: Volker Lannert

Bonn. Die schlechte Wohnraumsituation nach dem Ersten Weltkrieg führte am 9. Februar 1919 zur Gründung des Deutschen Mieterbundes Bonn/Rhein-Sieg/Ahr. Seitdem tritt der Mieterverein für das Recht der Menschen auf menschenwürdigen Lebensraum ein. Am Freitag stieß der Verein in der Bad Godesberger Stadthalle auf seinen 90. Geburtstag an.

Vertreter aus Politik, Verwaltung und kooperierenden Organisationen gratulierten. Der Hauptgeschäftsführer des Mietervereins Bonn, Bernhard "Felix" von Grünberg, begrüßte mehr als 200 Gäste. Lukas Siebenkötter, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbunds, lobte die Bonner: "Dieser Verein leistet hervorragende Arbeit."

Doch der Verein hatte es nicht immer leicht: Politische Differenzen führten noch im Gründungsjahr zur Spaltung. Während des Nationalsozialismus musste er sich einer "Einheitssatzung" beugen, durch die besonders die Juden diskriminiert wurden. Und nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte der Mieterbund gegen katastrophale Lebensbedingungen: Nur 10,8 Prozent der Wohnungen in Bonn waren nicht beschädigt.

1982 schloss er sich mit dem Siegburger Mieterbund zusammen. Über seine Rolle in der heutigen Zeit, den Stellenwert der kommunalen Wohnungspolitik und andere Themen wurde in der Stadthalle in lockerer Runde diskutiert. Daneben gab es Ehrungen für 22 langjährige Mitglieder, und Kabarettist Heinrich Pachl und Jazzsängerin Anne Haigis sorgten für gute Unterhaltung.

Am Samstag begeht der Deutsche Mieterbund seinen Mietertag in Bonn. Aus diesem Anlass spricht Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann ab 11 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, ab 11.30 Uhr folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wohnen in NRW: sozial und ökologisch! Bezahlbar?"

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