Minister Steinbrück zeichnet Bonner Spendenparlament aus

Initiative, die über förderungswürdige Projekte entscheidet, erhält Engagementpreis 2008

Minister Steinbrück zeichnet Bonner Spendenparlament aus
Foto: privat

Bonn. Parlamentarier zu werden ist ab jetzt ganz einfach in Bonn: Denn erst kürzlich hat sich ein so genanntes Spendenparlament gegründet. Hier herrscht das demokratische Prinzip, ganz wie im Parlament in Berlin.

Nur mit dem Unterschied, dass nicht über die Verwendung von Steuergeldern entschieden wird, sondern über die Verwendung der gespendeten Mittel zur Förderung sozialer Initiativen und Vorhaben. Jedes Mitglied hat eine Stimme.

Das Prinzip ist ganz einfach: Das Bonner Spendenparlament diskutiert darüber, an welche Projekte die im Vorfeld gesammelten Spenden gehen sollen. Gefördert werden ausschließlich Hilfsorganisationen und Initiativen in Bonn. Mitreden kann jeder, der sich mit mindestens fünf Euro im Monat engagiert. Dafür erhält er Sitz und Stimme in den Parlamentssitzungen, egal ob er nur fünf oder 500 Euro im Monat gespendet hat.

Das Parlament tagt regelmäßig zwei bis drei Mal im Jahr und stimmt nur über Projekte ab, die zuvor durch einen Finanzausschuss auf ihre Förderungswürdigkeit überprüft wurden. Der Verein versichert dabei, dass alle Spenden der Parlamentarier zu hundert Prozent ausgeschüttet werden, sprich kein Cent für die Vereinsarbeit genutzt wird. Diese übernimmt der Trägerverein.

Die Idee zum Spendenparlament stammt aus Hamburg. Dort wurden seit 1996 bereits 650 Projekte mit rund fünf Millionen Euro gefördert. "Das war eine tolle Motivation für uns, auch hier in Bonn ein Spendenparlament auf die Beine zu stellen", erklärte Hans-Martin Schmidt, Erster Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins und Initiator der zwölfköpfigen Gründergruppe.

Gemeinsam mit seinen Mitstreitern rief er das Projekt am 20. Mai ins Leben. Jetzt erhielt der Verein bereits einen Preis: Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zeichnete das Spendenparlament in Berlin mit dem mit 3 000 Euro dotierten "Engagementpreis 2008" des Vereins Ehemaliger Stipendiatinnen und Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung aus.

Informationen über Aktivitäten und eine Mitgliedschaft unter der Telefonnummer (02 28) 2 89 33 35 und unter www.bonner-spendenparlement.de

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