Mit zweierlei Maß?

Die dramatische Wende im Fall des Kessenicher Familiendramas ist ein Schlag für die Polizei. Sie belastet nicht nur Präsident Wolfgang Albers, sondern jeden Beamten. Auch weil mit den neuen Erkenntnissen das ohnehin schon schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit in die Polizei weiter leidet.

Schon deshalb musste Albers handeln. Mit disziplinarrechtlichen Ermittlungen und dem Dienstverbot tat er das konsequent.

Die Frage, warum die Beamten ihr Wissen - so sie es tatsächlich hatten - nicht weitergaben, können nur sie selbst beantworten. Zu hoffen ist, dass nicht die in der Behörde herrschende Frustration und Lustlosigkeit dazu geführt haben.

Die Polizei steht zu Recht im Kreuzfeuer der Kritik. Zuvor war es die Stadt. Auch sie wusste von der Waffe. Konsequenzen - außer einer geänderten Dienstanweisung für die Sozialarbeiter - gibt es keine. Die Frage muss erlaubt sein: Wird in diesem Fall mit zweierlei Maß gemessen?

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