Moerser Saatfirma testet bei Geislar verschiedene Maissorten

Es sind keine genmanipulierten Nutzpflanzen, die zwischen Geislar und Niederkasseler Straße gesät sind. Autofahrern fallen sie auf wegen der blauen Schilder und der seltsamen Bezeichnungen darauf.

Moerser Saatfirma testet bei Geislar verschiedene Maissorten
Foto: Max Malsch

Geislar. Es sind keine genmanipulierten Nutzpflanzen, die zwischen Geislar und Niederkasseler Straße gesät sind. Autofahrern fallen sie auf wegen der blauen Schilder und der seltsamen Bezeichnungen darauf. "Wir setzen uns im Gegenteil für eine Null-Toleranz-Grenze für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ein", erklärte agaSAAT-Geschäftsführer Alexander Gnann am Dienstag.

Das bestätigte auch der auf Ökologie spezialisierte grüne Fraktionsgeschäftsführer Martin Böttger: "Die Firma versucht, Verunreinigungen durch GVO-Saaten ausdrücklich zu vermeiden." Um eine absolute GVO-Freiheit der Maissaaten gewährleisten zu können, verzichte agaSAAT etwa auf die Wintervermehrung in Chile. "Dort traten bereits viele gentechnische Kontaminationen der Maispflanzen auf", so Gnann.

Bei dem Feld gegenüber der Abfahrt von der A 565 auf die Niederkasseler Straße handele es sich, so Gnann, um eine "Demofläche".

Die in Neukirchen-Vluyn bei Moers ansässige Firma unterhalte rund 400 solcher Felder in ganz Deutschland, um Landwirten die Beschaffenheit unterschiedlicher Maissorten zu demonstrieren. Je nachdem, was der Landwirt mit seiner Ernte bezweckt, muss der Mais spezielle Kriterien erfüllen. Futtermais für Kühe muss andere Gehaltsstoffe haben als der für Biogasanlagen. "Da geht es um die Grundsatzentscheidung: Mehr Masse oder höhere Energiedichte?"

Und auch die Beschaffenheit der Erde und klimatische Verhältnisse sind wichtig für die Wahl der Sorte. "Erhöhte Kältetoleranz in Moorlagen und bei Mulchsaat, mehr Standfestigkeit und schlanke Blattstellung im Hagelstrich müssen bedacht werden. Oder aber, ob der Landwirt in Blattdürre-Gefährdungslagen säen will, dann benötigt er nämlich eine ganz spezielle Sorte", erklärt Gnann.

Die Sorte Redbull hat einen hohen Stärkegehalt, Canon reift früh und wird von Tieren gut verdaut, erklärt der Fachmann. Cultura wiederum eigne sich besonders gut zur Biogasgewinnung, weil sie über eine "enge Energiedichte" verfüge.

Die Sorten entstehen durch ein aufwendiges Zuchtprogramm, die mehrere Stufen über sieben Jahre in verschiedenen Stationen in Europa durchlaufen, bevor sie auf den Markt kommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Schilder werden nicht beachtet
Kommentar zu Tempo 30 in der Burgstraße Schilder werden nicht beachtet
Aus dem Ressort