Frauenmuseum Bonn Museumsklasse der Karlschule stellt Arbeiten aus

BONN · 2,50 mal zwei mal 1,50 Meter misst der Museumspavillon im Frauenmuseum. Die Selbstporträts an den Wänden innen und außen stammen von Atakan, Christina, Dennis, Domenik, Ebru und Eldar, von Emine, Miray, Mirlind und Perles, von Rabia, Raquel, Resul, Safak, Sami, Sefa, Seher und Yasmine - den 18 Schülern aus der 4a der Karlschule.

 Ein kritischer Blick aufs eigene Werk: Die Mädchen und Jungen aus der Museumsklasse, einem Projekt des Frauenmuseums und der Karlschule, begutachten ihre Selbstporträts.

Ein kritischer Blick aufs eigene Werk: Die Mädchen und Jungen aus der Museumsklasse, einem Projekt des Frauenmuseums und der Karlschule, begutachten ihre Selbstporträts.

Foto: Barbara Frommann

Sie sind die Museumsklasse, kurz "Mukla": So heißt das von Lene Pampolha und Ulrike Tscherner-Bertoldi initiierte Pilotprojekt - eine Kooperation des Kinderateliers im Frauenmuseum und der Grundschule in der Dorotheenstraße, direkt in der Nachbarschaft. Seit September kommen die Mädchen und Jungen, in zwei Gruppen geteilt, für jeweils zwei Unterrichtsstunden herüber. "Mittwochs ist Mukla-Tag", fügt die Klassenlehrerin Renate Scholz hinzu.

"Nicht nur anschauen, sondern richtig mitmischen" lautet das Motto. So haben sich die Kinder das Lager und die Ausstellungsräume des Frauenmuseums angeschaut und von Tina Behrend einiges über die Geschichte des Hauses erfahren. Sie haben miterlebt, wie man eine Kunstmesse organisiert und aufbaut.

Ein besonderer Höhepunkt war ein Gespräch mit Museumsdirektorin Marianne Pitzen, deren Frisur aus hochgesteckten Haar-Schnecken nicht nur die Mädchen beeindruckt hat. Auf dem Programm standen außerdem eine Exkursion zur Alfterer Alanus Hochschule und ein Atelierbesuch bei der Künstlerin Wendy Hack.

Da lag es nahe, dass die Kinder selbst auch Hand anlegen und kreativ sein wollten. Zu ihrer ersten eigenen Ausstellung im "MiMu" - so haben die Projektleiterinnen den vom Landschaftsverband Rheinland gestifteten Kindermuseumsraum im Foyer des Frauenmuseums genannt - gibt es auch ein Projekttagebuch, das mit Hilfe der Eltern erstellt wurde. Dabei werden die Texte auch in Russisch, Türkisch, Albanisch, Spanisch und Französisch abgedruckt: Schließlich ist die "Mukla" multikulturell.

Vor allem sollen die Kinder erfahren, dass Kunst für alle da ist. Das klappt schon ganz gut gut, wenn man den Grundschülern zuschaut, wie sie letzte Hand an ihre Arbeiten legen und sie mit denen ihrer Klassenkameraden vergleichen. Bis 25. März sind die Zeichnungen, Fotos und Experimente im neuen Kinder-Museums-Raum des Frauenmuseums zu sehen. Und wenn sich Pampolhas und Tscherner-Bertoldis Wunsch erfüllt, geht das Projekt nach den Sommerferien in Runde zwei.

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