Nach der Wahlniederlage Ehemaliger Kanzlerberater kritisiert Bonner CDU-Parteichef scharf

Bonn · Bei den Kommunalwahlen in Bonn hatte die CDU nicht besonders gut abgeschnitten. Der ehemalige Kanzlerberater Jürgen Merschmeier fordert vor dem Parteitag schonungslose Aufarbeitung der Wahlniederlage.

 Claudia Lücking-Michel und Christos Katzidis bei der Bundestagswahl im Bonner Stadthaus.

Claudia Lücking-Michel und Christos Katzidis bei der Bundestagswahl im Bonner Stadthaus.

Foto: Benjamin Westhoff

Das langjährige CDU-Mitglied Jürgen Merschmeier hat vor dem digitalen Parteitag der Bonner CDU an diesem Samstag mit einer Brandmail für ordentlich Gesprächsstoff an der Basis gesorgt. Der ehemalige Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl greift die Parteiführung in einem breit gestreuten Schreiben scharf an und wirft Parteichef Christos Katzidis Versäumnisse nach der krachenden Wahlniederlage vor. „Die Lage unserer Partei stellt sich dabei schon seit langem äußerst bescheiden dar“, heißt es darin. Auf Bundes- und Europaebene hätten die Bonner Christdemokraten in den vergangenen Jahren nicht sonderlich abgeschnitten. Was Katzidis bisher in den Wochen nach der Wahl vorgetragen habe, sei „eher dürftig“, sagte Merschmeier, der im Bonner Norden lebt. Er habe kein selbstkritisches Wort von Katzidis, aber auch nicht von Alt-Oberbürgermeister Ashok Sridharan zum Ausgang der Wahl vernehmen können.