Nach Mord in Kessenich: Schwere Vorwürfe gegen Bonner Jugendamt

Hinweise auf Schusswaffenbesitz bekannt - Schule informierte Behörde über Aussagen der Tochter

Nach Mord in Kessenich: Schwere Vorwürfe gegen Bonner Jugendamt
Foto: Barbara Frommann

Bonn. (hnn/jad) Bereits vor der Familientragödie in Kessenich hat es beim Bonner Jugendamt Hinweise auf einen Schusswaffenbesitz des mutmaßlichen Täters gegeben.

Auf einer kurzfristig eingeräumten Pressekonferenz am Nachmittag bestätigte Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit entsprechende Medienberichte und teilte mit, dass die Behörde vorab einen Hinweis auf eine Waffe erhalten habe. An die Polizei hatte das Jugendamt nach Auskunft der Familiendezernentin diese Erkenntnis nicht weitergegeben.

Bildergalerie Bilder vom Tatort in Kessenich"Am 3. September wurde das Jugendamt erstmalig mit einem Fax aus der Schule über häusliche Gewalt in der Familie informiert", sagte Wahrheit weiter. Die 13-Jährige Tochter hatte an ihrer Schule davon berichtet. Ein Schulsozialarbeiter habe das Gespräch stichwortartig ans Jugendamt weitergefaxt, bestätigte die Familiendezernentin.

Bei der anschließenden Überprüfung des Gesprächsinhalts sei die Waffe aber weder von der 13-Jährigen noch von ihrer 32-jährigen Mutter noch einmal erwähnt worden, teilte die Stadt weiter mit.

Der 32-Jährige hatte am Dienstag der vergangenen Woche seine Frau erschossen und sich dann selbst getötet.

(Weitere Berichterstattung folgt)

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