Haus Müllestumpe Neue Appartments für Menschen mit Behinderung
GRAURHEINDORF · Junge Menschen mit Behinderung beziehen ihre Appartements im Rahmen des Betreuten Wohnens am Haus Müllestumpe.
Angela Baltzer präsentierte stolz ihr neues Appartement. Für sie und elf andere junge Menschen, von denen die meisten im Haus Müllestumpe arbeiten, beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt: Der Einzug in die Zimmer im frisch fertiggestellten Wohnhaus neben dem Hotel- und Restaurantgebäude stellt für sie einen wichtigen Schritt in Richtung Eigenständigkeit dar.
Für sie eine besondere Herausforderung, denn es handelt sich um Menschen mit geistiger Behinderung. Der Verein Haus Müllestumpe bietet ambulante Unterstützung für die Bewohner an, damit sie sich bestmöglich in der neuen Eigenständigkeit zurechtfinden und die Loslösung vom Elternhaus reibungslos vonstatten geht.
Seit Anfang Januar 2011 wurde gebaut, jetzt fehlt nur noch die Begrünung der Außenanlage.
Die Appartements sind normal eingerichtet, die Badezimmer aber barrierefrei gestaltet. Es gibt einen Aufzug ins Obergeschoss, wo neben einem Balkon auch der Aufenthaltsraum mit Lehrküche liegt.
Dort wurde am Freitag die Fertigstellung des Gebäudes gefeiert. Einige Bewohner hatten dafür Snacks und Sekt vorbereitet und waren ganz aufgeregt, denn alles sollte für die Einweihungsfeier perfekt sein.
Bewohnerin Magdalena Noss spielte auf der Querflöte, Angela Baltzer drückte in ihrer Rede ihre Freude über den Einzug in ihre eigene Wohnung aus und Projektleiter Christian Storm, der den Bau von der Planung bis zum Schluss überwacht hatte und jetzt Geschäftsführer für das betreute Wohnen ist, gab einen Rückblick auf die Bauphase. Man sei planmäßig fertig geworden und habe auch die Kosten von 1,5 Millionen Euro nicht überschritten.
"Wir hatten einen Traum", sagte Volker Hoffmann, Vorsitzender des Vereins Haus Müllestumpe, "dass sich an einem idyllischen Ort Menschen mit und ohne Behinderung zusammenfinden." Im Hotel und im Restaurant arbeiten acht behinderte mit acht nicht behinderten Menschen zusammen.
Den geistig Behinderten ermögliche das betreute Wohnen "eine größtmögliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Der Traum sei Wirklichkeit geworden".