"Bonn kann mehr" Neue Facebook-Seite will das bönnsche Lebensgefühl retten

BONN · Die neue Facebook-Seite "Bonn kann mehr - Rettet das Bönnsche Lebensgefühl" sorgt für Aufsehen im Internet. Am Montagnachmittag wurde sie ins Leben gerufen - und bislang (Stand: 29. Januar, 16 Uhr) drückten 15.955 User den "Gefällt mir-Knopf". Die Tendenz: weiter rasend schnell steigend.

Hauptsächlich soll die Seite "Bonn kann mehr - Rettet das Bönnsche Lebensgefühl" eine "Initiative zur Rettung Bonner Großveranstaltungen sowie dem Erhalt von Open Air Events!" sein. So beschreibt Sascha Frenz, der Gründer dieser Seite und Vize-Präsident beim Bonner SC, das Ziel. Denn viele Entwicklungen in der Stadt Bonn - besonders die der Freizeitgestaltung in der Bundesstadt - sorgten zur Zeit gerade bei jungen Leuten für Frust.

Auf der Museumsmeile finden keine Open-Air-Konzerte mehr statt, die Rheinkuktur gibt es nicht mehr, dem Kunst!Rasen werden Steine in den Weg gelegt, ebenso der Klangwelle. Vom bönnschen Lebensgefühl bliebe nicht mehr viel übrig.

"Ihr seid gegen klagewütige Anwohnerminderheiten, die eine tolle Veranstaltungsreihe wie die Bonner Klangwelle oder andere hochkarätige Großveranstaltungen gefährden? Und ihr habt genug von einer Verwaltungspolitik, die Pützchens Markt, Public Viewing oder auch große Bühnen im Bonner Karneval in Frage stellt?", steht im Eröffnungs-Post.

"Ein paar Menschen torpedieren Großveranstaltungen"

Für Sascha Frenz war der letzte Auslöser ein Gespräch mit Jürgen Harder über das Public Viewing. Dass es in Bonn nicht möglich sein solle, ein "Rudelgucken" zur WM 2014 zu veranstalten, weil die Stadtverwaltung zögert oder sich sogar querstellt, wollte dabei nicht in seinen Kopf.

Sascha Frenz im Interview bei Radio Bonn/Rhein-Sieg"In Bonn gibt es ein paar Menschen, die alle Großveranstaltungen torpedieren. Mit der Facebook-Seite wollte ich zeigen, dass diese allerdings in der Minderheit sind", so der 29-Jährige. Mit 400 bis 500 "Likes" hatte der gebürtige Bonner nach einer Woche gerechnet. Dass es nach 24 Stunden bereits über 5000 gewesen sind, damit hatte er nicht gerechnet.

Mittlerweile traue er sich gar nicht, Facebook zu öffnen. Frenz: "Die Pinnwand in meinem privaten Account wird mit Kommentaren und Kooperationsanfragen vollgeschrieben, dazu kommen die Anfragen auf der "Bonn kann mehr"-Seite. Ich muss das alles erst einmal sortieren."

Aktiv werden in der realen Welt

Doch wie geht es mit der Seite weiter? Einen konkreten Plan hat der 29-Jährige nicht, jedoch eine Vorstellung: "Ich hoffe, dass ich 50 Leute rauspicken kann, die Lust haben, nicht nur in der Facebook-Welt aktiv zu sein, sondern auch in der realen, um etwas anzupacken." Fest steht: Gemeinsam mit den Usern sollen auf der Facebook-Seite Wünsche für die optimale Gestaltung des Freitzeitangebots in Bonn formuliert werden.

Frenz schwebt eine Bürgerinitiative vor oder ein eingetragener Verein. "Vielleicht kann man so viele Menschen mobilisieren, dass man bei der Kommunalwahl mitmischen kann. Vielleicht stößt das Thema, wenn es ernst wird, aber auch auf Desinteresse. Ich weiß es nicht." Eine spezielle Erwartungshaltung habe er nicht. Frenz: "Mal schauen, was die Zeit bringt. Allerdings: Wenn der Bonner SC in die Regionalliga aufsteigt, habe ich eh keine Zeit."

Hier geht es zu der Facebook-Seite "Bonn kann mehr - Rettet das Bönnsche Lebensgefühl".