Neuer Spielplatz am Rheinufer ist fertig

Spielhölzer symbolisieren Treibhölzer - Stiftung Charlie engagiert Designer aus Thüringen

Neuer Spielplatz am Rheinufer ist fertig
Foto: privat

Ramersdorf. Auch zehn Tage nach der Eröffnung reißt das Interesse der Bonner am Kameha Grand Hotel nicht ab: Immer noch schauen Neugierige vorbei und trinken mal eben eine Tasse Kaffee im Foyer.

"Wir sind sehr stolz, dass so viele Gäste ihr Interesse bekunden. Wir haben den Bonnern einen einzigartigen Lieblingsplatz vorgestellt. Die Neugier ist immer noch groß", sagte Kameha-Gründer Carsten K. Rath. Mit einem so großen Andrang habe man aber wirklich nicht gerechnet. Kameha-Investor Jörg Haas war im Vorfeld von ungefähr 10 000 Besuchern ausgegangen. Am Tag der Eröffnung waren es doppelt soviele.

Den Spaziergängern am Rheinufer fällt seit wenigen Tagen auf, dass zwischen Rohmühle und Kameha ein eigenwilliger Spielplatz errichtet worden ist. Da der Bonner Bogen ein Zukunftsstandort ist, gehört in dieses Umfeld natürlich kein Spielplatz mit klassischem Spielgerät.

Der Diplom-Designer Georg Kellner aus dem thüringischen Tabarz hat das 500 Quadratmeter große Areal zwischen Rohmühle und dem Life-Style-Hotel in eine farbige, sinnfrohe Spielwelt verzaubert. Die in Pastelltönen gefärbten, bis zu sechs Meter in die Höhe ragenden Eichenholzbalken bieten grenzenlose Spiel- und Kletteranreize, regen die motorischen Fähigkeiten an und machen selbst Erwachsenen Freude.

Initiator des Spielplatzes ist die private Stiftung Charlie, die ab 2010 auch die Kindertagesstätte an der Joseph-Schumpeter-Allee realisieren wird.

Die zentrale Spielplatzidee "Treibhölzer - Spielhölzer" entstand sofort nach der ersten gemeinsamen Ortsbesichtigung. Der Fluss, der in seinem Verlauf Dinge vor sich her treibt, Fundstücke anschwemmt, sie auftürmt und wieder abreißt, Hindernisse überwindet, sich gabelt und wieder zusammenfließt.

Für die Umsetzung dieses Gedankenspiels brauchte es 14 Kubikmeter Eichenholz, 150 Stützenfüße aus Edelstahl, 100 Meter Stahlseile, 90 Schrauben und 25 Liter lösungsmittelfreie Acryllasur in sechs Pastellfarben.

Entstanden ist eine Raumstruktur, deren verdichtetes Zentrum sich zum Rand hin vereinzelt auflöst und den Hang leicht hinab fließt. Beim Schaukeln gewinnt der Rheinblick einen besonderen Schwung, die Kletterpartie auf den Balken führt zu eigenen Ansichts- und Aussichtspunkten.

"Wichtig ist die Vielseitigkeit einer Spielanlage, um altersübergreifend differenziertes Spiel zu ermöglichen", erläutert Hans-Georg Kellner. "Ich begreife Spielplätze formal eher als Skulptur, die es mit allen Sinnen zu erfassen gilt."

Die Spielplätze des Designers, der für seine Kinderspiele bereits etliche Preise erhalten hat, stehen in Ascona, Basel, Berlin, Damnoni auf Kreta, Erfurt, Leipzig, Locarno, Plose in Tirol und in Zürich - und jetzt auch im Bonner Bogen.

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