Neuer Straßenname

Anwohner sollen über Umbenennung entscheiden

Bonn. (jab) Dass es in der Bonner Südstadt eine Straße gibt, die nach Wernher von Braun benannt ist, ist unzumutbar, findet Stefan Unkelbach. Der Grund: Wernher von Braun war NSDAP-Mitglied, SS-Sturmbannführer - und für und bei seiner V2-Raketenproduktion kamen während des Zweiten Weltkriegs mindestens 20 000 Zwangsarbeiter ums Leben, so der Bonner.

Damit die Wernher-von-Braun-Straße vom Bonner Stadtplan verschwindet, möchte Unkelbach, dass die Straße einen anderen Namen erhält. Mit seinem Bürgerantrag beschäftigten sich die Kommunalpolitiker in der Bezirksvertretung Bonn.

"Ich kann dem nur zustimmen. Braun war ein Kriegsverbrecher. Es darf keine Straße geben, die nach ihm benannt ist", sagte Kai Menningmann (Linke).

Die Grünen sympathisierten dagegen mit dem Vorschlag der Verwaltung, die Anwohner nach ihrer Meinung zu fragen. Als Alternative zur Umbenennung sei es möglich, mit einem "Zusatzschild auf die historischen Hintergründe" aufmerksam zu machen. Dies sei auch in der Oberkasseler Langemarckstraße geschehen.

Die Politiker folgten schließlich mehrheitlich dem Vorschlag der Stadtverwaltung: Demnächst werden die Anwohner in Sachen Umbenennung befragt. Lediglich Kai Menningmann stimmte dagegen, "weil die Linke generell möchte, dass die Straße umbenannt wird".

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