Nicht alles Gold

Kommentar

Sie strahlten um die Wette: Polizeipräsident Wolfgang Albers und seine Mitstreiter haben sich bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2006 wohl schon lange nicht mehr so wohl gefühlt. Ihre Botschaft: deutlich weniger Straftaten und eine Aufklärungsquote von 48,2 Prozent - das zweitbeste Ergebnis in den vergangenen zehn Jahren.

Gewiss, laut Statistik ist es in Bonn sicherer geworden. Neue Konzepte mit Sonderkommissionen, die gezielt und aus einer Hand gegen Ganoven und Verbrecher vorgehen, greifen offensichtlich. Doch beim Jubilieren sollte Albers nicht vergessen, dass seine Behörde 2005 auf einem erschreckend hohen Level angekommen war und im vergangenen Jahr täglich fast 20 Straftaten mehr registriert worden sind als 1999. Eine deutliche Sprache sprechen 2006 auch 10 626 Delikte pro 100 000 Einwohner in der Stadt Bonn. Im Land NRW waren es rund 8 000.

Die neue Form der Kriminalitätsbekämpfung sollte der Präsident beibehalten - und verstärken. Auch wenn im Sommer die von Innenminister Ingo Wolf geforderte Umstrukturierung der Polizeibehörden ins Haus steht. Denn gerade in Bonn ist längst nicht alles Gold, was glänzt.

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