Internationaler Museumstag in Bonn Nicht überall gab's freien Eintritt

bonn · Tausende Besucher zog es am Sonntag zum Internationalen Museumstag, der unter dem Motto "Museen im Wandel" lief, nach Bonn und in die Region. Bei Sonderausstellungen, -führungen und freiem Eintritt waren die meisten mit dem Programm durchaus zufrieden.

Wermutstropfen: Die Ausstellungshäuser der Stadt Bonn machten nicht mit, obwohl die Stadt über ihr Presseamt das Gegenteil suggeriert hatte (auch unter www.bonn.de). Das sorgte bei vielen Besuchern für Irritationen. Kunst- und Stadtmuseum hatten gestern zwar geöffnet - allerdings mit normalem Programm. Außerdem mussten die Besucher, die mit freiem Eintritt gerechnet hatten, an der Kasse zahlen. Begründung: Man bereite sich auf das Museumsmeilenfest (7. bis 10. Juni) vor.

Vier Bonner Museen hatten sich laut der offiziellen Seite zum Museumstag beteiligt: Das Landesmuseum des Landschaftsverbandes Rheinland, das August-Macke-Haus, das Deutsche Museum und das Bürgermeister-Stroof-Haus. Im LVR-Museum hatten die Besucher kostenlosen Eintritt zur Sonderausstellung "High Tech Römer", die bei Klein und Groß beliebt war: Dort gibt es Informationen zu den Errungenschaften des römischen Reiches zum Anfassen, Mitmachen, Rätseln und Ausprobieren. Wie baut man ein funktionierendes Aquädukt? Auf welche Weise haben die Römer früher Brücken konstruiert? Und wie haben sie ihre Häuser wasserdicht abgedeckt? Kinder können bauen, mit Katapulten schießen, einen nachgebauten Schrittmesser ausprobieren und in eine Kanalisation krabbeln um zu sehen, wie die Menschen damals Körperpflege betrieben. Und auch für Erwachsene gibt es eine Menge zu entdecken. Dazu gab es gestern eine Führung mit dem Paläontologen und Hobby-Historiker Christian Peitz, der als Römer in Toga und Sandalen Informationen vermittelte. Ein Service zum Museumstag - normalerweise ist die Ausstellung ohne Führung zu besichtigen.

Exponate zum Anfassen, Geräuschkulisse und Kinderlärm: Das ist ganz anders, als man es von Museen gewöhnt ist. Da stecke - im Sinne des Mottos für den Museumstag - Wandel drin, meinte die Pädagogin Beate Marks-Haußer, freie Museums-Mitarbeiterin. "Diese Mitmach-Ausstellungen, in denen man auf spielerische Weise lernen kann, sind in der deutschen Museumslandschaft etwas ziemlich Neues."

Im Bürgermeister-Stroof-Haus führte Carl Jacob Bachem stündlich Interessierte bei freiem Eintritt durch die Räume. Das Deutsche Museum hatte Führungen durch die Ausstellungen "Forschung und Technik in Deutschland nach 1945" und "Heinrich Hertz - vom Funkensprung zur Radiowelle" zu bieten, die zwar kostenlos waren, aber nur genutzt werden konnten, wenn man normalen Eintritt bezahlte. Im August-Macke Haus konnten ebenfalls die, die Eintritt bezahlt hatten, an einer kostenlosen Führung teilnehmen; ein Angebot, das freilich jede Woche gilt.

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