„Nightfever“ und der Geist des Weltjugendtags

Junge Christen laden zur „offenen Kirche“ ein und viele folgen ihnen spontan ins Gotteshaus, beten,singen oder suchen das Gespräch mit Geistlichen. Der Abend soll zur regelmäßigen Einrichtung werdenMit ihrem betont coolen Erscheinungsbild sehen die beiden Jugendlichen, die am Samstagabend in der Brüdergasse unterwegs sind, eher aus, als würden sie in die Disco statt in die Kirche gehen.

 Ein geistlicher Abend einmal im Monat soll bei der Jugend die Spiritualität des Weltjugendtags lebendig halten.

Ein geistlicher Abend einmal im Monat soll bei der Jugend die Spiritualität des Weltjugendtags lebendig halten.

Foto: Barbara Frommann

Doch spontan folgen sie der Einladung der beiden Christinnen auf der Straße und zünden am Altar der Remigiuskirche eine Kerze an.„Einige gehen auch einfach weiter, aber viele Leute sind wirklich bereit, stehenzubleiben, wenn wir sie ansprechen“, sagen Kathrin Krall und Judith Göd, die an diesem Abend vor St. Remigius Passanten einladen, in die Kirche zu gehen. Gerade auch Menschen, die nicht selbstverständlich in die Kirche gehen, sollten auf diese Weise an die Spiritualität des vergangenen Weltjugendtages (WJT) herangeführt werden. Mit der „offenen Kirche“ wollte das Team „WJT goes on – Nightfever“ die Stimmung des religiösen Großereignisses fortführen.

„Nach dem Weltjugendtag haben mich viele Menschen, die vorher nichts mit Kirche zu tun hatten, angesprochen und gesagt, dass es schön wäre, wenn der Weltjugendtag jetzt fortwirken würde“, erklärt Andreas Süß von „Nightfever“. Von 19 Uhr bis Mitternacht kamen am Samstag mehr als 300 überwiegend junge Menschen in die Kirche, um zu beten, zu singen oder das Gespräch mit Geistlichen zu suchen. Stimmungsvoll wurde dafür St. Remigius mit Teelichtern beleuchtet. Einige Besucher genossen einfach nur die Stille, andere schrieben Gebete auf Zettel, die am Eingang bereit lagen. „Wir machen kein Event, trotzdem ist die Kirche voll“, freut sich Süß. „Ich glaube, die Menschen haben wieder eine Sehnsucht danach, Gott zu erkennen.“ Vor der Kirche wurden Erinnerungen an den Weltjugendtag wach: Auf einer Leinwand waren noch einmal die Bilder vom Besuch des Papstes in Bonn zu sehen. Damit auch der Weltjugendtag nicht als bloßes Event, das nun vorbei ist, in Erinnerung bleibt, soll es von nun an jeweils am letzten Samstag im Monat einen „Nightfever“- Abend in St. Remigius geben.

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