Rettung aus dem Kühlschrank Notfalldosen sollen in Bonn Leben retten

Holzlar · Die Idee ist simpel, aber kann Leben retten: In Notfalldosen können Nutzer wichtige Infos für Ärzte und Sanitäter hinterlassen und im Kühlschrank deponieren. 400 Dosen stellt die Dornbuschkirchengemeinde in Holzlar kostenlos bereit.

 Gerda Himmel hat ihre Notfalldose ebenfalls im Kühlschrank deponiert. Sie enthält wichtige Infos für die Rettungskräfte. 

Gerda Himmel hat ihre Notfalldose ebenfalls im Kühlschrank deponiert. Sie enthält wichtige Infos für die Rettungskräfte. 

Foto: Simone Himmel

Die Dose ist klein – dennoch kann sie dazu beitragen, Leben zu retten. Die Rede ist von der Notfalldose, ein Behältnis mit einer möglichen, großen Wirkung. Hier können Bürger wichtige persönliche Informationen, etwa zum Gesundheitszustand, zu Vorerkrankungen, Operationen und Medikamenten, die sie einnehmen, hinterlassen. Auf Initiative der evangelischen Dornbuschkirchengemeinde gibt es nun 400 solcher Dosen kostenlos für Bürger in Holzlar.

Von der Notfalldose hatte Simone Himmel 2019 in einer Kirche in Gummersbach gehört. Davon berichtete sie dann während einer Sitzung des Diakonieausschusses der Dornbuschkirchengemeinde. „Wir fanden die Idee so gut, dass wir uns darum kümmern wollten“, berichtet Ingrid Au vom Diakonieausschuss. Deren Mitglieder besorgten daraufhin die 400 Dosen. Die Aktion unterstützte die Volksbank finanziell. Bürger erhalten je eine Dose kostenlos nach dem Gottesdienst in der Dornbuschkirche, bei Apotheken in Holzlar und bei der Volksbank.

Immer mehr Menschen haben zu Hause einen Notfallplan, einen Impfpass, Medikamentenpläne, eine Patientenverfügung und vieles andere mehr. Doch wo sind diese Informationen, wenn Not am Mann oder an der Frau ist, wenn der Rettungsdienst bestimmte Dinge wissen muss und der in Not Geratene nichts mehr sagen kann oder in der Aufregung in dieser Situation alles vergessen hat? Hier kommt die Notfalldose ins Spiel. Die Dosen sollen in Kühlschrank aufbewahrt werden. Darauf haben sich die Initiatoren der Notfalldose verständigt: Denn Kühlschränke eignen sich als Aufbewahrungsort, weil sie in jedem Haushalt zu finden sind.

Damit Bürger den Rettungsdienst auf das Vorhandensein solch eines Döschens verweisen können, gehören zur Notfalldose zwei grüne Aufkleber. Einer sollte zur Sicherheit am Kühlschrank befestigt werden, der andere so am Eingang ange­klebt werden, dass die Retter sofort erkennen: In diesem Haushalt gibt es eine Notfalldose, und diese ist im Kühlschrank deponiert.

Zudem gehört zur Dose auch ein Informationsblatt. Darauf sollten Hinweise wie folgt vermerkt werden: zur Person, zu möglichen Kontaktpersonen, zum Arbeitgeber, zu Haustieren – etwa zur Frage, wer sie im Notfall pflegt – zu Allergien, Krankheiten, zur Vorgeschichte, zum Hausarzt, zu vorhandenen Diagnosen und zur Medikation. Vor allem können hier Nutzer der Notfalldose vermerken, wo es weiterführende Dokumente – im Falle eines medizinischen Notfalls – gibt. Für jede im Haushalt lebende Person sollte sich so ein Infoblatt ausgefüllt in der Dose befinden.

Gerda Himmel nutzt die Notfalldose bereits. „Sie gibt mir zusätzlich zu meinem Hausnotruf Sicherheit“, sagt sie, „wenn mir mal etwas zu Hause passieren sollte.“

Weitere Informationen gibt es im Internet: www.notfalldose.de.

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