Integration in Bonn OB Jürgen Nimptsch lud Muslime zum Dialog an den Runden Tisch

BONN · Es war eine neue Runde, die sich am Dienstagabend auf Einladung von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch traf: Am Dialog der Stadt mit den Muslimen nahmen die neun Moscheenvereine, die beiden Dialogkreise und wichtige muslimische Vereine teil.

 An den Runden Tisch hatte OB Jürgen Nimptsch zum Dialog mit den Muslimen geladen.

An den Runden Tisch hatte OB Jürgen Nimptsch zum Dialog mit den Muslimen geladen.

Foto: Barbara Frommann

Erstmals saßen muslimische Frauen mit am Tisch. Eine Runde, die sich der städtischen Integrationsbeauftragten Coletta Manemann zufolge durch große Einigkeit auszeichnete. Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Das Ziel: den Aktivitäten religiös motivierter Extremisten, die den Islam für ihre Ziele missbrauchten, entgegenzutreten. Für alle Teilnehmer stand fest, wie Mehmet Aksar dem GA erklärte: "Es ist wichtig, mit jungen Muslimen ins Gespräch zu kommen und sie aufzuklären, dass Gewalt mit dem Islam nichts zu tun hat."

Coletta Manemann berichtete am Runden Tisch über Fortbildungsangebote für Pädagogen und Projekte mit Jugendlichen, auch zum Thema Internet. Überdies solle die Zusammenarbeit mit den Moscheen intensiviert werden.

Ein wichtiges Anliegen war den Teilnehmern die Sorgfalt bei der Wortwahl: Mit Rücksicht auf die überwiegende Zahl friedlicher Muslime solle nicht von Islamismus und Salafismus, letzterer eine Glaubensrichtung und nicht per se extremistisch, die Rede sein, sondern von religiös motiviertem Extremismus.

Auch der Umgang mit der von Pro NRW angekündigten Kundgebung am 5. Mai beschäftigte den Runden Tisch. "Alle sind entschlossen, sich nicht provozieren zu lassen und Flagge zu zeigen", erklärte Nimptsch. Manemanns Fazit deckt sich mit dem von Elisabeth Thissen vom Interreligiösen Dialogkreis Bad Godesberg: Es war eine offene Runde mit guter Atmosphäre und Einvernehmen in den Zielen. "Alle müssen und wollen an einem Strang ziehen, um Extremismus zu bekämpfen. Und einiges geschieht ja längst", erklärte Manemann. Nimptsch will den Dialog fortsetzen.

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