Unfälle in Bonn und Rhein-Sieg Oft war Raserei im Spiel - Lebensgefährliche Manöver in der Neujahrsnacht

BONN/REGION · Überhöhte Geschwindigkeit ist laut Polizei nach wie vor die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle. So kam es auch in der Vergangenheit immer wieder zu Zusammenstößen mit schwerwiegenden Folgen.

Ein Todesopfer forderte ein Unfall, der sich an Christi Himmelfahrt auf der L 331 ereignete. Laut Polizei wollte ein 49-jähriger Mottoradfahrer mehrere Autos überholen, die in Richtung Ittenbach unterwegs waren. Als eine 41-jährige Autofahrerin nach links abbiegen wollte, kam es zur Kollision. Der Motorradfahrer, der in dieselbe Richtung unterwegs war, übersah den vor ihm abbiegenden Wagen und prallte ungebremst gegen ihn. Der Mann starb an der Unfallstelle.

Zu schnell unterwegs war an Aschermittwoch auch ein 18-jähriger Swisttaler. Der hatte sich für eine Spritztour den Toyota seiner Mutter geliehen und landete mit Auto in einem Acker am Dünstekovener Weg bei Ollheim. Der junge Mann kam mit dem Schrecken davon, der Wagen war Schrott.

Rückläufige Unfallzahlen mit Personenschäden, bei denen überhöhte Geschwindigkeit im Spiel war, meldet die Polizei aus dem Rhein-Sieg-Kreis. "2011 ereigneten sich 206 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, die unmittelbar auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen waren", sagt Hans-Peter Sperber, Leiter der Direktion Verkehr bei der Kreispolizeibehörde in Siegburg. Dabei sei eine Person getötet worden. Von Januar bis Mai 2012 sei die Zahl gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2011 "um 13,9 Prozent" gesunken.

"Überhöhte Geschwindigkeit hat, auch wenn sie nicht unfallursächlich war, erhebliche Auswirkungen auf die Unfallfolgen." Dies würden bundesweite Untersuchungen belegen. Damit könnte Sperber etwa den schweren Unfall meinen, den in der Neujahrsnacht ein 20-Jähriger aus Neunkirchen-Seelscheid auf der B 56 bei Siegburg verursacht hatte. Obwohl dichter Nebel mit einer Sicht von unter 20 Metern herrschte, wagte der junge Mann, der möglicherweise unter Alkoholeinfluss stand, ein lebensgefährliches Manöver. Laut Polizei hatte er mehrere Fahrzeuge überholt, war dabei mit dem entgegenkommenden Wagen einer Familie aus Sankt Augustin zusammengestoßen. Das Ehepaar und die beiden Kleinkinder wurden zum Teil schwer verletzt, ebenso wie der Unfallverursacher. jab/voa

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