Opfer verkauft Exklusivrechte

"Exorbitant hohe Summe"

Opfer verkauft Exklusivrechte
Foto: Barbara Frommann

Bonn. (rik) Zwei Wochen nach der traumatischen Begegnung mit Tanja O., die für sie zum Kampf auf Leben und Tod wurde, erklärte Anna Petrova am 25 Mai gegenüber dem GA: "Für mich gibt es ein Leben vor dem 11. Mai und eines danach. Jetzt ist danach."

Sie war an jenem Tag wieder einmal in Begleitung ihrer Mutter auf dem Weg zu den Ärzten, ihre bei der Tat schwer verletzten Hände waren noch eingegipst. Dass sie noch sehr litt, war ihr anzusehen. Als sie am Dienstagmorgen in Begleitung ihrer Mutter ins Landgericht kommt, sind ihre Hände nicht mehr verbunden, dafür trägt sie nun einen Maulkorb - im übertragenen Sinn.

Sie darf mit keinem Pressevertreter mehr reden, sie hat zwischenzeitlich einen Exklusivvertrag mit Stern-TV abgeschlossen, der ihr dafür nach GA-Informationen eine "exorbitant hohe Summe" zahlt. Ein RTL-Kamerateam verfolgt sie nun im Gericht auf Schritt und Tritt, nur ihm darf sie Rede und Antwort stehen - und muss es aber auch. Selbst wenn sie in den Prozesspausen mit sichtlich gequältem Gesichtsausdruck mit ihrer Mutter aus dem Gerichtssaal kommt, fordert das Team sofort sein Recht ein.

Dass Anna Petrova vor ihrer Zeugenaussage am Freitag bereits am Mittwochabend öffentlich im Fernsehen auftritt und reden will, stößt bei Gericht und Staatsanwaltschaft auf mehr als Skepsis. Denn das, so heißt es in Justizkreisen, macht die in dem Fall ohnehin schwierige Wahrheitsfindung nicht leichter.

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