Pappkrippe und Glockenkette im Beueler Brückenforum

BEUEL-MITTE · Wer nicht den neuesten Trends folgt und seinen Baum beispielsweise komplett im Farbton Petrol hält, konnte sich am Sonntag im Brückenforum beim Antik- und Kunstmarkt mit nostalgischem Schmuck der vergangenen Jahrzehnte eindecken.

 Aus den 40er Jahren stammt die gut erhaltene Pappkrippe.

Aus den 40er Jahren stammt die gut erhaltene Pappkrippe.

Foto: Max Malsch

Weihnachten naht, und mit dem Fest erstrahlen allerorten Lichterketten, Schwibbögen und Kerzenpyramiden. Wie vieles, ist aber auch das Weihnachtsfest mitsamt seiner Dekorationen vom Zeitgeschmack geprägt. Wer nicht den neuesten Trends folgt und seinen Baum beispielsweise komplett im Farbton Petrol hält, konnte sich am Sonntag im Brückenforum beim Antik- und Kunstmarkt mit nostalgischem Schmuck der vergangenen Jahrzehnte eindecken. Passend zur Jahreszeit hatten sich fast alle der 85 Aussteller auf den Advent eingestellt.

Besonders stolz waren Robert und Doris Ritter auf die beeindruckend gut erhaltene böhmische Pappkrippe aus den 40er Jahren, von der sich die Sammler nur schwer trennen konnten. "Wir lieben die schönen alten Dinge und sammeln seit vielen Jahren nicht nur Weihnachtliches, sondern alles, was irgendwie hübsch ist", sagte Doris Ritter.

Langsam sei es aber mal wieder eng geworden. "Von ein paar Sachen muss man sich einfach dann und wann trennen." Neben der Pappkrippe und einer Karussellspieluhr aus Papier ließ sich so manches seltene Stück an ihrem Stand finden. "Besonders schön ist auch die russische Figur von Väterchen Frost aus den 50er Jahren. Sie ist komplett aus Watte hergestellt", so Robert Ritter.

Klassischen Baumschmuck boten Carlo und Irene Schiedges an. Neben Schaufensterdekorationen aus geprägter Pappe aus den 20er Jahren zogen sie die Sammler vor allem mit ihrem gut erhaltenen Baumschmuck aus den ersten 60 Jahren des vergangenen Jahrhunderts an. "Als ich meine Frau kennenlernte, bekam sie von ihrer Mutter Weihnachtsbaumkugeln mit Glitter geschenkt.

Das war der Anfang unserer Sammelleidenschaft", sagte Schiedges. Seltenheitswert hatte vor allem eine so genannte Julkugel aus den 30er Jahren. "Die Nationalsozialisten wollten damals das Weihnachtsfest durch das Julfest ersetzen. Sie beriefen sich damit auf nordeuropäische Traditionen. Passend dazu gab es natürlich auch Baumschmuck", sagte Schiedges.

Wesentlich unverfänglicheren neuzeitlichen Schmuck konnte man am Stand der Porzellansammler Michael Fuchs und Dorothea Behrmann finden. Neben filigranen Hutschenreuther-Weihnachtsglocken und anderen Porzellanstücken, war es ein kurioses amerikanisches Dekostück, das die Blicke auf sich zog - eine vollelektronische Glockenkette mit Beleuchtung und Musik.

"Mit einem kleinen Luftblasebalg kann man sie einschalten. Das Gerät reagiert auf die hohe Pfeiffrequenz und spielt, sobald es aktiviert ist, 15 Weihnachtslieder und blinkt im Rhythmus", sagte Behrmann und schmunzelte. Mister Christmas heiße die Firma, die in den 80er Jahren solche Innovationen auf den Markt brachte.

"Das Angebot der Aussteller ist sehr vielfältig, für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein", sagte Veranstalter Rolf Kaus. Den ersten Advent habe er als Gelegenheit genutzt, nach 20 Jahren Pause wieder im Brückenforum einen Markt auszurichten. "Damals waren die Märkte sehr gut besucht. Wir hofften, zum Advent wieder an diese Tradition anknüpfen zu können und werden zukünftig wieder öfters hier sein", versprach er.

Weitere Termine: www.a-v-a.net

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