Parken in Bonn wird teurer

BONN · Kleinvieh macht auch Mist: In diesem Sinne werden die Parkgebühren für oberirdische Parkplätze erhöht, und zwar in der Bonner Innenstadt um 30 Cent für die erste halbe Stunde (auf 1 Euro), in den Stadtbezirkszentren um 10 Cent (auf 60 Cent für je 30 Minuten) und auf umliegenden Außenplätzen und in Wohngebieten ebenfalls um 10 Cent (auf 40 Cent für je 30 Minuten).

Das alles summiert sich auf eine Mehreinnahme für die StadtBonn von rund einer Million Euro. Im Stadtrat am Donnerstagabend wurde heftig über dieGebührenpflicht an Samstagen gestritten. Denn im Hardtberger und GodesbergerZentrum soll Parken trotzdem weiter kostenlos bleiben, im Stadtbezirk Bonnmüssen Autofahrer aber nach wie vor bezahlen. Und in Beuel, wo bisher eineGebührenpflicht an Samstagen bestand, schafft man diese ab, was SPD-RatsherrWerner Esser als "irrsinnig" und Bernhard Wimmer (Bürger Bund) als"ungerecht" bezeichnete.

Basisdemokratie sei die unterschiedliche Samstags-Regelung,gab Wilfried Reischl (CDU) zurück. Man müsse diese Freiheit der Bezirkeakzeptieren. Auch das Votum, die "Brötchentaste" an einigen Automatenbeizubehalten (kostenloses Parken in den ersten 15 Minuten), verteidigte er: Essei "Unsinn", dass dies zum Autofahren verführe. In der Kritik warenvor allem die Grünen, weil sie mit Gebührensenkungen den Autoverkehr attraktivermachen würden, wetterte Michael Faber (Linke): "Das ist ein starkesStück."

SPD-Mann Dieter Schaper meinte, wenn die "Brötchentaste"bleibe, könne man auch ein "Brötchenticket" für Bus & Bahneinführen. Die Gebührenerhöhung betrifft übrigens nicht die Tiefgaragen, die inder Innenstadt preiswerter sind als oberirdisches Parken. In ihnen kostet zweiStunden Parken 2,50 Euro. "Wir erhöhen nicht, weil wir auch so guteGewinne machen", sagte Geschäftsführer Rüdiger van Dorp. "UnsereAufgabe ist nicht, Autofahrer abzuzocken."

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