Hochwasser in Bonn Pegel fällt weiter - Jede Menge Holz bleibt zurück

BONN · Der Rhein zieht sich langsam wieder in sein Bett zurück und lässt dabei jede Menge Treibholz und Müll zurück. am Mittwoch sank der Pegel um etwa zwei Zentimeter pro Stunde und lag schon am Morgen unter sechs Metern Bonner Pegel. Damit war die Hochwassermarke I unterschritten, bei der Schiffe nur noch langsam und in der Mitte des Stromes fahren dürfen.

 Holz und Müll lässt der Rhein wie hier am Beueler Rheinufer zurück, wenn er sich langsam wieder in sein Bett zurückzieht. Bis nächste Woche soll der Pegel weiter fallen.

Holz und Müll lässt der Rhein wie hier am Beueler Rheinufer zurück, wenn er sich langsam wieder in sein Bett zurückzieht. Bis nächste Woche soll der Pegel weiter fallen.

Foto: Max Malsch

Reinhard Vogt, Geschäftsführer des für Bonn zuständigen Hochwasserkompetenzzentrum in Köln, geht angesichts der aktuellen Wettervorhersagen davon aus, dass der Wasserstand weiter sinkt, wenn auch ab heute etwas langsamer. "Der Rhein ist frühestens nächste Woche wieder in seinem Bett zurück", sagte Vogt.

Spricht man eigentlich schon von Hochwasser, wenn lediglich einige Wiesen am Ufer überschwemmt sind? Ja, sagt Reinhard Vogt. "Wenn ein Fluss ausufert, dann ist das Hochwasser."

Erste Maßnahmen des Tiefbauamtes beginnen schon, bevor das Hochwasser richtig sichtbar wird. Noch bevor der Rhein über die Uferpromenade schwappt, sind laut Tiefbauamt zahlreiche Schieber im Kanalnetz zu schließen. Das erste Hochwasserpumpwerk in der Friedrich-Breuer-Straße wird ab einem Bonner Pegel von 5,30 Metern in Betrieb genommen. Insgesamt fünf Pumpwerke stellen bis zu einem Pegel von 9,50 Metern den Betrieb der Kanäle sicher.

[kein Linktext vorhanden]Der höchste Wert beim aktuellen Hochwasser wurde am 29. Dezember 2012 erreicht. "Beim Höchststand von 7,28 Metern hatten die Bonner Deiche an Rhein und Sieg noch keine Schutzfunktion zu erfüllen. Nur an wenigen Stellen hat das Hochwasser lediglich den Bereich der Böschungsfüße der Deiche erreicht", teilte das Tiefbauamt gestern auf Anfrage mit.

Die Stadt Bonn gibt auf ihrer Internetseite und in einer Informationsbroschüre zum Hochwasserschutz einen Überblick darüber, was bei welchem Pegelstand in Bonn passiert:

  • Stadtbezirk Beuel: Ab einem Wasserstand von sieben Metern Bonner Pegel tritt der Rhein über die Uferbefestigung. Die neue Hochwassermauer schützt die dahinter liegenden Häuser. Durch den neuen Damm zwischen der Wolfsgasse und der Ernst-Moritz-Arnd-Straße bleibt die Bebauung jedoch bis zu einem Pegelstand von etwa 9,50 Meter Bonner Pegel vom Hochwasser verschont.
  • Stadtbezirk Bad Godesberg: Im Ortsteil Mehlem wird es bei einem Pegelstand von etwa 8,90 Metern nach Angaben der Stadt kritisch. Dann läuft das Wasser in die Rüdigerstraße in Höhe Am Glückshaus.
  • Stadtbezirk Bonn: Bei Hochwasser ist besonders der Ortsteil Graurheindorf betroffen. Ab einem Pegel von ca. 8,70 Metern überschwemmt das Wasser die Estermannstraße vom Rheindorfer Bach her. Die Uferpromenade für Fußgänger und Radfahrer am Alten Zoll wird ab einem Pegelstand von 7,50 Metern überschwemmt, ab acht Metern läuft das Wasser auch auf die angrenzende Straße.
  • Der Rekord: Der höchste Wasserstand in Bonn mit 10,13 Metern wurde beim "Jahrhundert-Hochwasser" 1993 zur Weihnachtszeit gemessen. Prominentestes Hochwasseropfer war der "Schürmann-Bau", heute Domizil der Deutschen Welle, dessen Rohbau schwer beschädigt wurde.

Der Bonner Pegel
Ein Pegelstand von Null bedeutet nicht, dass im Rhein kein Wasser mehr fließt. Der Bonner Pegel wurde so definiert, dass bei Null in einer Fahrrinne von 1,50 Metern Breite das Wasser noch einen Meter tief ist. Die Hochwassermarke I wird bei sechs Metern erreicht, ab acht Metern (Hochwassermarke II) wird der Schiffsverkehr eingestellt.

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