Verkehr in Bonn und Region Planung für A59-Ausbau startet

BONN · Die Bewohner der Region Bonn/Rhein-Sieg dürfen in den nächsten Jahren auf eine umfangreiche Verkehrsentlastung auf den Autobahnen hoffen. Bis zu vier Ausbauprojekte sind in Vorbereitung und könnten bis zum Jahr 2025 für eine Reduzierung der morgendlichen und abendlichen Verkehrsspitzen sorgen. Die Vorhaben im Einzelnen stellen wir hier vor.

  • Noch in diesem Jahr starten Bürgerbeteiligung und Planfeststellungsverfahren für den achtstreifigen Ausbau der A 59 zwischen Kreuz Bonn-Nordost (Höhe Nordbrücke) bis zum Autobahndreieck Sankt Augustin (Abfahrt zur A 560). Der Landesbetrieb Straßen NRW sieht folgenden Zeitplan vor: Zwei Jahre für oben genannte Verfahren, weitere neun Monate für die baureife Planung und bis zu zwei Jahre Bauzeit. Demnach könnten im Herbst 2018 die zwei zusätzlichen Spuren genutzt werden. Die Erweiterung auf dem 2,8 Kilometer langen Autobahnabschnitt kostet circa 35 Millionen Euro. Laut Landesbetrieb ist die Finanzierung gesichert, weil das Bauvorhaben im Bundesverkehrswegeplan in der Stufe "vordringlicher Bedarf" verankert ist.
  • 2014 folgen Bürgerbeteiligung und Planfeststellungsverfahren für den sechsstreifigen Ausbau der A 59 vom Autobahnkreuz Bonn-Ost (Höhe Südbrücke) bis zur Abfahrt Vilich inklusive des neuen Autobahnanschlusses in Höhe der Maarstraße. Der Ausbau des 2,4 Kilometer langen Abschnitts wird ungefähr 31 Millionen Euro kosten. Geplante Fertigstellung: Herbst 2019.
  • Ebenfalls 2014 will der Landesbetrieb mit dem Vorentwurf für den sechsstreifigen Ausbau der A 565 auf der Beueler Seite bis zum Kreuz Bonn-Nordost beginnen. Kosten: 32 Millionen Euro.

Mit diesen Auskünften bestätigte der Landesbetrieb eine Pressemitteilung des Bonner SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber, der seine Informationen aus dem Bundesverkehrsministerium hat: "Die Bundesregierung kündigt an, in den nächsten Jahren noch weniger Geld für neue Straßen ausgeben zu können und dafür mehr Geld in die Sanierung zu stecken.

Damit sollte auch den letzten Südtangenten-Befürwortern klar sein, dass diese neue Straßenverbindung zwischen A 3 und A 565 quer durch Bonn nie gebaut werden wird." Nicht akzeptieren will Kelber, dass der Bund auf der A 59 in Höhe von Vilich-Müldorf und Geislar keinen Lärmschutz vorsieht. Es sei wichtig, dass die Region auch diesen Autobahnabschnitt für den Bundesverkehrswegeplan 2015 anmeldet.

Dazu Helmut Frings, zuständiger Projektgruppenleiter beim Landesbetrieb: "Sollte dieses Teilstück bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans in die oberste Priorität rutschen, dann würden wir dort in beiden Fahrtrichtungen eine Standspur und einen Lärmschutz errichten. 2008 haben wir das Teilstück bereits sechsstreifig ausgebaut und mit Flüsterasphalt versehen." Kelber hofft auf den Prioritätssprung, weil "dann endlich auch echter Lärmschutz" überall entstehen würde.

Planung und Bauphase

Wann die Autobahnverbreiterungen tatsächlich genutzt werden können, kann zum heutigen Zeitpunkt niemand genau sagen. "Der Bund stellt erst dann das Geld im Haushalt zur Verfügung, wenn alle wesentlichen Voraussetzungen erfüllt sind", erklärte gestern ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums auf GA-Anfrage.

Will heißen: Das Ausbauprojekt muss im Bundesverkehrswegeplan in der Stufe "vordringlicher Bedarf" verankert, das Planfeststellungsverfahren muss abgeschlossen und es dürfen keine Klagen mit aufschiebender Wirkung anhängig sein. "Wenn diese Kriterien alle erfüllt sind, entscheiden Bund und Länder gemeinsam, welche Baumaßnahmen in welchem Haushaltsjahr finanziert werden", so der Ministeriumssprecher.

Helmut Frings vom Landesbetrieb Straßen NRW geht davon aus, dass die Bonner Projekte zeitnah realisiert werden: "Beim Ausbau der Autobahnen in NRW gibt es derzeit keinen Finanzierungsstau durch den Bund. Was baureif ist, wird gebaut. Bei den Landstraßen aber stauen sich etwa zehn Projekte, weil das Land nicht genug Geld zur Verfügung stellt."

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