Planung mit Weitblick

Kommentar

Es gibt Dinge, da weiß man wirklich nicht, ob man lachen oder weinen soll. Zum Beispiel das Possenspiel um die Rheinaue. Dass der Vertrag mit Jürgen Sieger Ende Mai 2008 ausläuft, ist schon lange bekannt. Ziemlich genau zwanzig Jahre, denn 1987 setzten Stadt und Pächter ihre Unterschrift unter den Vertrag über das Alleinbewirtschaftungsrecht für die Rheinaue.

Seitdem kam das Thema immer wieder auf den Tisch. Mal glaubte der eine, dass Sieger gewissermaßen die Lizenz zum Gelddrucken erworben habe, mal der andere, dass die Stadt mit dem Park einen besseren Schnitt machen müsse, mal hielt der Pächter dagegen, dass Großereignisse das Restaurantgeschäft eher beeinträchtigten und in der Aue - immer auch als Erholungsgebiet vorzuhalten - längst nicht alles möglich sei.

Als nun die Zeit gekommen war, glaubte die Stadt, den Park besser und ertragreicher managen zu können. Was wiederum die Politik ihr nicht zutraute und lieber die Option erhalten wollte, das Pavillon-Restaurant und das Freiluft-Gelände in eine Hand zu legen. Ein zweiteiliges Verfahren schlug sie vor. Zu schwierig, meint die Verwaltung.

Deshalb soll die Frage jetzt auf die lange Bank geschoben werden. Für höchstens zwei Jahre. Dabei haben zwanzig nicht gereicht, um mit Weitblick zu planen. Es ist wohl doch zum Heulen.

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