Unterwegs mit Bonna Verena Prinz Simon I. hatte an Weiberfastnacht nichts zu lachen

BONN · Man sollte ja meinen, an Weiberfastnacht hätte der Bonner Prinz nichts zu kamellen. Dafür räumt ihm Bonna Verena I. ganz schön viel Redezeit auf der Tollitätenrundfahrt ein. Ja, er darf sogar des Öfteren als erster sprechen, so wie sonst auch in der Session.

 A Favorit der Lokalredaktion Bonn

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"Ziel ist, dass der Prinz die Jecken so anstachelt, dass die Bonna einen größeren Applaus bekommt", erklärt Prinzenführer Christoph Arnold. Der musste diesen Titel am Donnerstag an die Bonna abtreten, jedenfalls besagt das die Schärpe, die sie sich umgehängt hat. Jeder aus der Equipe trägt so ein rosafarbenes Band, auf dem von Prinz Simon steht "Helau" - Höchststrafe!

Getan habe ihr der Prinz nichts, dass er das verdient hätte, versichert Verena, die an diesem Tag ihren Paias - Paiette genannt - präsentiert. "Aber es ist ja Weiberfastnacht." Auch der Prinzenbus hat ein Spruchband abbekommen: "Frau am Steuer", steht darauf. Dass am Ende des Tages eine Delle in der Stoßstange ist, soll damit in keinem Zusammenhang stehen.

Weiberfastnacht bedeutet für die Tollitäten und ihre Equipe, dass sie vormittags Schulen, über Mittag Behörden und Unternehmen und nachmittags Sitzungen anfahren. Alles habe seinen Reiz, sagt die Bonna. "Mit den Kindern ist es schon sehr schön. Die sind so ungezwungen."

Der erste Termin ist in der Clemens-August-Schule in Poppelsdorf, wo Uli Dahl wieder ein buntes Sitzungsprogramm auf die Beine gestellt hat. Der Präsident der KG Wiesse Müüs und ehemalige Grundschullehrer freut sich, dass die großen Tollitäten und die Kinderbonna so gut bei den Schülern ankommen. "Ich bin der Überzeugung, dass man mit den Kindern Karneval feiern muss, damit man sie überhaupt dafür begeistern kann." Das sei ein wichtiger Schritt, damit auch die Karnevalsvereine junge Mitglieder bekämen. "Ich freue mich, dass die Gesellschaften inzwischen begriffen haben, dass man sich um den Nachwuchs kümmern muss."

[kein Linktext vorhanden]Prinz und Bonna besuchen danach die Grundschule Heiderhof, die Beethoven-Schule in Bad Godesberg - dort verteilt das Prinzenpaar die letzten der 2000 Bongotrommeln, die sie dafür angeschafft haben - und die Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Auch dort werden sie begeistert empfangen.

Davon könnten sich die Erwachsenen bei den Betriebsveranstaltungen eine Scheibe abschneiden: Der Prinz merkt mehrmals an, dass der Empfangsjubel für die Bonna schon ein bisschen kräftiger sein könnte, und übt im Bundesamt für Justiz, im Finanzamt, bei der Telekom, der Barmer GEK, den Stadtwerken, der Post und der KfW-Bank mit den Mitarbeitern die drei Raketen-Stufen.

"An Weiberfastnacht sind die auch mal alle froh, wenn sie ein bisschen jeck sein können", meint Verena I. Aber auch sie hat bei den Unternehmen etwas auf dem Herzen: Sie fordert die Männer auf, wieder mehr Krawatte zu tragen. Bei den Stadtwerken hat sie mit drei abgeschnittenen Schlipsen die größte Ausbeute.

Dann geht es auf die Sitzungen in Buschhoven, Röttgen, Duisdorf und Endenich. Dort sind die Tollitäten in ihrem Element. Der Prinz muss sich einiges gefallen lassen von seiner Bonna. Er trägt es mit Fassung. "Ich füge mich gerne in mein Schicksal und ertrage, dass Weiberfastnacht ist." In seiner Rolle als "Aufheizer" und "Sendepause" geht er aber gut auf. Den langen Tag lässt die gesamte Equipe bei einer Karnevalsparty im Hotel Bristol ausklingen. Der Rest ist nicht überliefert.

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