Ärger in der Rheinaue Protest gegen Bismarck-Turm in der Rheinaue

Bonn · Linksjugend fordert den Abbau des Bismarck-Turms in der Rheinaue und ruft mit einer Protestaktion das städtische Ordnungsamt auf den Plan.

 Protestplakat am Bismarck-Turm in der Rheinaue.

Protestplakat am Bismarck-Turm in der Rheinaue.

Foto: Linksjugend Bonn

Seit Anfang 1900 steht er in der Rheinaue nahe dem Rheinufer:  der Bismarck-Turm. Bis dato hat er offensichtlich kaum jemanden gestört, jetzt hat ihn die Linksjugend Solid Bonn entdeckt und möchte ihn entfernen lassen. Eine kleine Demo verbunden mit einem Picknick rief indes das Ordnungsamt auf den Plan, wie das städtische Presseamt am Montag bestätigte.

Mit einem Transparent wollten die Mitglieder der Linksjugend, so schreiben sie in einer E-Mail an den GA, „ein Zeichen gegen nationalistische Denkmäler“ setzen. Ein Passant, der sie dabei beobachtete, habe daraufhin das Ordnungsamt angerufen. Die Mitarbeiter der Behörde beschlagnahmten das Transparent, so die Linksjugend, die den ganzen Vorgang mit Ironie kommentiert: Das Ordnungsamt habe das Transparent wohl „zur Gefahrenabwehr“ entfernen lassen. „Ein paar Jugendliche, die am Wochenende in der Rheinaue picknicken und sich gleichzeitig ein wenig politisch engagieren, sind wohl ein Dorn im Auge der Ordnungsbehörden“, klagen sie.  Dabei hätten andere Passanten die Aktion sogar begrüßt. An dem Denkmal selbst seien keine Schäden entstanden.

Ihre Forderung zur Entfernung des Turms begründen die Aktivisten wie folgt: Otto von Bismarck – unter Historikern ein durchaus höchst umstrittener Staatsmann – werde als Gründer des Deutschen Reiches öffentlich geehrt. Sichtbarer Ausdruck dieses Personenkultes seien die Bismarck-Türme, die auch in anderen Städten errichtet wurden. Dabei bestehe Bismarcks politisches Leben nur aus wenig Positivem, er sei Nationalist und kein Demokrat gewesen.

Isabel Klotz vom städtischen Presseamt erklärte das Einschreiten der Ordnungskräfte damit, dass es sich um keine genehmigte Veranstaltung gehandelt habe. Die Ordnungskräfte hätten zudem Anzeigen erstattet, unter anderen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. lis

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