Vorbereitungen laufen seit Dezember 2022 Das erwartet Besucher bei Pützchens Markt in diesem Jahr

Bonn-Beuel · Am 8. September ist es wieder so weit: Dann öffnet das fünftägige Volksfest Pützchens Markt, das traditionell mehr als eine Million Menschen aus nah und fern nach Beuel lockt. Unter anderem kommt die Achterbahn „Euro Coaster“ erstmals nach Bonn.

 Das Foto zeigt das Gelände von Pützchens Markt an einem Abend im vergangenen Jahr.

Das Foto zeigt das Gelände von Pützchens Markt an einem Abend im vergangenen Jahr.

Foto: Dietmar Oehlke

Mit elf neuen attraktiven Fahrgeschäften wird die Stadt Bonn dieses Jahr am 8. September in ihr fünftägiges Traditionsvolksfest „Pützchens Markt“ starten. Unter anderem die Achterbahn „Euro Coaster“ wird erstmals nach Bonn kommen, erklärten am Dienstagmittag bei einer Pressekonferenz Ralf Bockshecker, Amtsleiter der Bürgerdienste, und Marktleiterin Kathrin Krumbach. Beim „Euro Coaster“ hängen die Wagen als Gondeln unter den Schienen und schwingen in den Kurven seitlich aus. Neuling auf der Beueler Großkirmes werde unter dem Namen „Airborne" auch einer der höchsten transportablen Propeller der Welt sein, führten die beiden aus. Dieser Propeller setzt in 65 Metern Höhe mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern in der Stunde auch zum Überkopf-Überschlag an.

„Wir freuen uns, dass wir dieses Jahr wieder so viele tolle Fahrgeschäfte und ein buntes Rahmenprogramm bieten können“, sagte Krumbach. Man habe eine gute Mischung aus Neuheiten und Klassikern verpflichten können. Die Bewerberzahl an Schaustellern sei weiter steigend. „Wir haben jetzt schon zehn Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt letztes Jahr.“ 2022 waren 930 Anbieter an den Start gegangen. „Pützchens Markt ist die größte und meist besuchte Veranstaltung, die wir als Stadt selbst verantworten“, erläuterte Bockshecker. Man könne also fünf stimmungsvolle Kirmestage bei hoffentlich gutem Jahrmarkt-Wetter planen.

Spezielle Trainingseinheiten für die Einsatzkräfte

Die Vorbereitungen laufen traditionsgemäß schon seit Dezember vergangenen Jahres. „Wir streben wie 2022 erneut geschätzt 1,2 Millionen Besucher aus Bonn und dem Umland an“, erklärte der Bürgeramtsleiter. Vergangenes Jahr hätten Groß und Klein nach der pandemiebedingten Pause wieder regelrecht nach dem Volksfest „gedürstet“, berichtete Krumbach. Am Wochenende strömten traditionell morgens die Familien und abends die jungen Leute auf die Veranstaltungsfläche von 80.000 Quadratmetern. Und in der Woche kämen Senioren mit ihren Enkeln. „Aber das Erstaunliche im letzten Jahr war, dass sich die Besucher über die fünf Tage und die verschiedenen Tageszeiten prima verteilt haben“, sagte Marktleiterin.

Wie berichtet, verbessern Polizei und Ordnungsdienst dieses Jahr für die fünf Tage nochmals ihre Sicherheitsstandards. Spezielle Trainingseinheiten werden den Einsatzkräften mehr Sicherheit im Umgang mit dem Kirmes-Klientel geben. Außerdem werden die Polizisten neue Schutzwesten tragen. Doch die Polizei erklärte dem GA im März auch, dass die Fünf-Tage-Veranstaltung für ihre Größe, Anziehungskraft und Bedeutung vergleichsweise immer sehr friedlich und unauffällig verlaufe.

Eröffnet wird die Kirmes am Freitagmittag mit dem vom Freundeskreis Pützchens Markt und Schaustellern organisierten Festumzug mit Vereinen, Musikkapellen und Schulen. „Wer sich noch beteiligen möchte, kann sich gerne bei uns melden“, lud Ralf Birkner, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle Beuel, ein. Am Nachmittag folge der Fassanstich durch die Oberbürgermeisterin. Im „Bayern-Zelt“ spielten dann Bands des rheinischen Karnevals. Der Bezirksbürgermeister werde die Ehrengäste und eingeladene 65-jährige Bürger begrüßen, blickte Birkner voraus. Der Sonntag starte morgens mit dem Festgottesdienst im Bayern-Zelt. Der Rheinische Abend werde dann von einem privaten Veranstalter organisiert.

Das Flugkarussell „Escape - Flight of Fear“ ist neu dabei

Nach mehr als 30 Jahren sei die Stadt Bonn dieses Jahr während der Kirmestage wieder Gastgeberin für die Volksfest- und Marktreferententagung, berichtete Marktleiterin Krumbach. Rund 40 Vertreter der größten Kirmesse und der Schaustellerverbände diskutierten dann vor Ort über aktuelle Fragen ihrer Zunft. Sollte eine Stadt denn überhaupt heute noch eine Großkirmes betreiben, griff der GA eines der Tagungsthemen auf. Ja, Bonn sei in der glücklichen Lage, auch im Innenstadtbereich Platz für so eine Veranstaltung zu besitzen und Bürger zu haben, die auch mitzögen, versicherte Krumbach. Es gebe zudem genug Verkehrswege, um die Kirmes anzufahren. Und offensichtlich stimme ja auch für die Schausteller die Wirtschaftlichkeit eines solchen Events.

„Wir stehen ständig in einem guten Austausch mit den Schaustellern“, betonte Bockshecker. Sicher veränderten sich auf Veranstaltungen wie diesen die Trends etwa im Bereich der Fahrgeschäfte. Und Pützchens Markt könne auch nur bis zu dem Punkt wachsen, wie es die Begebenheiten zuließen. Und wo sei die Qualität von Pützchens Markt noch ausbaufähig, hieß die letzte GA-Frage. Sie würde sich freuen, wenn das Essensangebot noch vielfältiger werde und die Stände noch mehr vegane Angebote vorhalten würden, antwortete die Marktleiterin. Außerdem arbeite man daran, in den Seitenstraßen noch mehr „nette und ruhigere Aufenthaltsmöglichkeiten“ zu schaffen. „Man kann das Angebot also immer noch verbessern“, sagte Krumbach.

Das ist ebenfalls neu auf Pützchens Markt: Das Flugkarussell „Escape - Flight of Fear“ verspricht drehende, frei schwingende Gondeln und schnelle Richtungswechsel. Der „Spuk“ ist eine reizvolle Kombination von Geister- und Achterbahn. Bei „Laser Pix“ tauchen die Gäste in Gondeln in ein Laser-Videospiel ein. „Fortress Tower“ ist mit einer Gesamthöhe von 80 Metern und der um 360 Grad drehenden Gondel einer der höchsten mobilen Freifalltürme der Welt. Im 55 Meter hohen Looping-Karussell „VMAXX“ fliegen die Fahrgäste rasend schnell durch die Luft. Ein spritziges Vergnügen verspricht die 225 Meter lange Wildwasserbahn „Big Splash”. Im „Happy Family“ gilt es, rotierende Scheiben, rollende Tonnen und ein Seillabyrinth zu überwinden. Im Labyrinthirrgarten „Alcatraz“ gerät man buchstäblich hinter Gitter. Und „The Grand Carousel“ gilt als größtes transportables Etagenkarussell der Welt.

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