Bonner Bäder Reaktionen von Vereinen

Mit Bestürzung und Unverständnis über die geplante Schließung des Hardberg- und des Melbbades haben am Freitag zahlreiche Vereine reagiert.

  • Jürgen Broich, Vorsitzender des Vereins "Unser Melbbad": "Wir sind sehr entsetzt und enttäuscht - und wie vor den Kopf gestoßen. Mein Telefon steht nicht mehr still. Das ist doch sehr unerwartet. Wir haben seit unserer Vereinsgründung 2011 weit über 150 000 Euro für das Bad gesammelt. Und es gibt im Umkreis kein Bad, auf das man ausweichen könnte. Unsinnig ist es auch, weil die Stadt das Melbbad erst vor drei Jahren für 3,5 Millionen Euro saniert hat."
  • Udo Lehmann, Vorsitzender des Internationalen Schwimmverein (ISV) Bad Godesberg: "Ich habe absolut kein Verständnis für diese ständig wechselnden Schließungsvorschläge. Man sollte sich auch mal weitergehende Gedanken machen und zum Beispiel über die Gründung einer GmbH nachdenken. Ich verstehe die Diskussion angesichts der finanziellen Situation, aber es ist nicht der richtige Ansatz. Wenn, dann muss man Nägel mit Köpfen machen, nicht wie beim Melbbad, wo man gerade erst Millionen investiert hat, und es jetzt aber schließen will. Das ist Flickschusterei."
  • Maike Schramm, stellvertretende Vorsitzende der Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF): "Und wieder ein neuer Vorschlag. Wenn ich sehe, wer sich da jetzt schon wieder dazu äußert, ist doch schon wieder absehbar, dass nichts entschieden wird. Das ist das Problem. Es muss jetzt endlich einmal etwas umgesetzt werden, bevor sich das Problem von selbst erledigt und die Bäder geschlossen werden müssen, weil sie marode sind."
  • Eric Zappe, Geschäftsführer Schwimm-Club Hardtberg: "Das ist total überraschend, weil das Hardtbergbad bislang außen vor war. Der Vergleich der Besucherzahlen hinkt. Für mich persönlich ist es eine Katastrophe. Der Verein, der seit 1968 besteht, wird so nicht weiterexistieren können. Und es ist so unverhältnismäßig wenn man sieht, wie viel in Bonn für andere Dinge und eine relativ kleine Klientel ausgegeben wird."
  • Klaus-Peter Hentschel, Bezirksleiter der DLRG Bonn: "Der Hardtberg ist eines unserer mitgliederstärksten Ausbildungszentren, wenn das Bad geschlossen wird, würden die Mitglieder dem Verein den Rücken kehren. Und es wäre künftig noch schwieriger, auf die Schwimmstunden zu kommen. Uns würden 20 Stunden fehlen, in denen wir Unterricht geben könnten."
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