Rekord beim Käpt'n Book Fest

Zwei Wochen lang konnten Familien mit Kindern in Bonn und Umgebung 300 verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Lesen besuchen.

Gestern beim Abschlussfest von Käpt'n Book in der Bundeskunsthalle: Der Autor Ibou holt die Kinder mit Musik auf die Bühne.

Gestern beim Abschlussfest von Käpt'n Book in der Bundeskunsthalle: Der Autor Ibou holt die Kinder mit Musik auf die Bühne.

Foto: Frankowski

Bonn. Ein kleines Mädchen in der ersten Reihe hat den 73-jährigen Schriftsteller Hermann Schulz einmal ganz schön ins Schwitzen gebracht. Ob denn seine Geschichten alle wahr seien?

"Mit diesen unverblümten Fragen muss man als Kinderbuchautor bei Lesungen rechnen", sagte Schulz am Sonntag beim Abschlusstag des Lesefests Käpt'n Book. Deswegen sei er sogar immer ein bisschen aufgeregt vor den Gesprächen mit seinen jungen Lesern. Am Sonntag reiste der Autor des Buches "Wenn dich eine Löwe nach der Uhrzeit fragt" aus Wuppertal nach Bonn. Neben ihm lasen Autoren wie Jörg Hilbert (Ritter Rost) oder Ludgar Schadomsky (Afrika - ein Kontinent im Wandel) in der Bundeskunsthalle aus ihren Büchern vor.

Zwei Wochen lang konnten Familien mit Kindern in Bonn und Umgebung 300 verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema Lesen besuchen. 18 weitere deutsche Städte zogen mit und sorgten so für einen Rekord beim 9. Käpt'n Book Fest - vergangenes Jahr waren es erst acht Städte gewesen. "Ich bin wirklich glücklich, dass alles so gut geklappt hat", sagte Veranstalterin Cornelia Kothe vom Kulturamt der Stadt Bonn.

Von den mehr als 400 Veranstaltungen bundesweit hatte nur eine abgesagt werden müssen, weil die Autorin erkrankte. 33 Autoren trugen an 114 verschiedenen Orten ihre Geschichten vor und lockten so mehr als 25 000 Besucher in die Bundeskunsthalle, die Brotfabrik und Bibliotheken und Museen in den anderen Städten. Neben großen Festen wie dem Mausfest vergangenes Wochenende im Kunstmuseum mit 1 500 Besuchern punkteten auch die kleineren Lesungen bei den Besuchern.

"Es gab auch ganz kleine Lesungen mit vielleicht 30 Kindern", sagte Kothe. Diese überschaubaren Gruppen fänden vor allem die Kinder klasse. So kämen sie dem Schöpfer ihrer Kinderträume ganz nah. "Ich fand Dagmar Chidolue mit ihren Millie-Geschichten am besten", erklärte die siebenjährige Antonia. Zusammen mit ihrer kleinen Schwester und den Eltern war sie aus Siegburg angereist. Mit dem letzten Tag hatten sie sich einen besonders aufregenden ausgesucht.

Neben Manga-Kursen, Lesungen und den Stücken des Puppenspielers Frieder Simon zeigte der Popchor Sunday Morning das Musical Lena. Auch Birgit Tellmann von der Bundeskunsthalle war zufrieden mit dem Abschluss. "Wir haben der Stadt unsere Ausstellungsfläche geboten, und die Stadt bringt uns die begeisterten Besucher", freute sie sich.

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