Rhein Messe startet schleppend

BONN · Eine Verbrauchermesse zum Thema Haushalt, Garten, Freizeit und Küche gab es in Bonn lange nicht. Dabei sei die Stadt eine lohnenswerte Gegend mit einem großen Einzugsgebiet, sagte Norbert Hermanns, Geschäftsführer der Euregio Messen GmbH, am Samstag bei der Eröffnung der ersten "Rhein Messe", die unter dem Motto "lifestyle meets nature" als Zeltstadt auf der Blumenwiese in der Rheinaue aufgebaut ist.

"Lifestyle meet nature": Unter diesem Motto bietet die Messe in neuen Zelten unter anderem edle Tropfen an.

"Lifestyle meet nature": Unter diesem Motto bietet die Messe in neuen Zelten unter anderem edle Tropfen an.

Foto: Volker Lannert

Das Unternehmen hat eine solche Messe bereits in Aachen etabliert, jetzt will man auch Bonn mit einem vielfältigen Angebot für alle Altersgruppen erobern. Am Samstag war noch nicht viel los auf dem Messegelände, für den ersten Tag laut Ragnar Brockschnieder von der Messe-Geschäftsleitung nicht ungewöhnlich. Er hoffe auf 80 000 bis 100 000 Besucher.

"Das Ganze muss erst wachsen", sagte er. Das gelte auch für die Größe des Messegeländes. "Wir wollten für den Anfang lieber zehn statt 30 Hallen haben, dafür aber mit hochwertigem Angebot." Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch äußerte bei der Eröffnung die Hoffnung, "dass die Veranstaltung zu Bonn passt" und dass die Bonner sie gut annehmen.

Die Messe soll laut Brockschnieder jährlich stattfinden, dann aber spätestens vier Wochen vor dem Advent. "Das war dieses Jahr eine Ausnahme wegen des Deutschlandfestes." Nicht sehr hilfreich dürfte dabei der Umstand gewesen sein, dass mit Rücksicht auf den Totensonntag das Messegelände am Sonntag geschlossen blieb.

Laut eines Ausstellers hatte die Stadt Bonn im September entsprechend dem Sonn- und Feiertagsgesetz zunächst eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die ein "Late Night Shopping" zwischen 18 und 22 Uhr zusicherte. Im Oktober wurde die Messe plötzlich abgelehnt - ein Ratsbeschluss, der kurz darauf zurückgenommen wurde, allerdings mit der Auflage, dass am Totensonntag komplett geschlossen ist. Das sei sehr schade, meinte Brockschnieder.

"Dafür, dass sich eine solche Veranstaltung lohnt, sind auch die Politiker verantwortlich." Er könne den Ärger vieler Aussteller darüber gut nachvollziehen. Rund 200 Firmen haben ihre Stände in den Zelten aufgebaut, etwa 60 Prozent kommen aus Bonn und der Region. Der Rest sind Profis von überall her, von Hamburg bis zur Schweiz.

"Die sind wichtig, um Bonn an die nationale Messelandschaft anzuschließen", so Brockschnieder. Die Zelte sind nach Branchen aufgeteilt, Besucher finden alles von Bambusschalen, exotischen Gewürzen und Leckereien über Gartenaccessoires und elegante Möbel bis hin zu Whirlpool und Garten-Grillhäuschen.

Gleich zwei Segway-Parcours sind aufgebaut, und in Zelt 7 kann man sich über Rafting-Freizeiten und Segeltörns auf der Alexander von Humboldt II erkundigen. Für Kinder hat Umweltpädagoge Kai Sievers, bekannt als "Der Strandläufer", Spielgeräte und allerlei Entdeckenswertes zum Thema Umwelt aufgebaut.

"Ich komme damit während der Messezeit auch gerne in Schulen, wenn sie spontan genug sind", sagte er. Das sei für die Schulen kostenlos. Zu erreichen ist er unter der Rufnummer (01 71) 3 66 66 88. Zur Entspannung gibt es in Zelt 8 für Besucher ein durchgehendes Bühnenprogramm mit Livemusik, Modenschau, Zaubershows und mehr.

Hinweis:

Die Rhein Messe hat bis kommenden Sonntag jeweils von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet je nach Ermäßigung zwischen zwei und sechs Euro. Weitere Infos zum Programm und den Ausstellern gibt es auf www.messebonn.de.

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