Rheinmesse ein Reinfall

BONN · "Wir müssten jetzt eigentlich bei 60 000 Besuchern sein, wenn wir unser Ziel von 80 000 Gästen hätten erreichen wollen", sagt Messe-Geschäftsleiter Ragnar Brockschnieder enttäuscht. "Diese Zahlen sind aber nicht im Ansatz zu erreichen, da wird auch dieses Wochenende nichts mehr rausreißen können."

Die Aussteller, von denen zumindestetliche Profi-Direktverkäufer nicht mehr wiederkommen wollen, sind natürlichunzufrieden. In der Rheinaue machen sie kaum Umsatz. "Das ist wie eineGeburtstagsfeier, zu der keiner kommt", sagt Brockschnieder. "Trotzdemhoffen wir natürlich noch mal auf das Wochenende."

Müßig zu erklären, warum es nichtklappte: Vielleicht ist Bonn oder zumindest die Rheinaue kein geeigneterMesseplatz, vielleicht sagt aber auch eine solche Veranstaltung den Bonnerngrundsätzlich nicht zu. Dass der Ärger um die Öffnung an Totensonntag, die derStadtrat untersagte, ausschlaggebend war, glaubt auch Brockschnieder nicht."Aber dass es so schwierig wurde, habe ich mir nicht vorgestellt. Zumaluns viel Widerstand entgegen gebracht wurde." Gleichwohl: Im nächsten Jahrwill der Messeleiter einen erneuten Versuch machen, dann aber wahrscheinlich imSeptember/Oktober.

Bei den Bürgern ist das Echogeteilt. In der GA-Redaktion kamen Briefe an, die sich kritisch mit der Größeder Zeltstadt, der Konkurrenz zum Einzelhandel und den Eintrittsgebührenauseinander setzen. Ein Leser bemängelte, dass die Gärtner gerade dieHerbstbepflanzung abgeschlossen haben und danach ein Beet überbaut wurde."Wir sorgen natürlich für die Neubepflanzung", sagt Brockschnieder. Auchdie Stadt bezeichnet den Schaden als gering.

Allerdings gibt es auch positiveStimmen. Eine Leserin findet die Warenschau "großartig" und sieht sieals große Chance für Bonn. Für den Veranstalter bleibt viel zu tun. "Eskann in Zukunft funktionieren, wenn es gelingt, unsere Botschaft zuübermitteln. Das haben wir offenbar in der Kommunikation versäumt", soBrockschnieder.

Die Rhein Messe ist noch bis diesen Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhrgeöffnet. Der Eintritt kostet je nach Ermäßigung zwei bis sechs Euro. MehrInfos: www.messebonn.de.

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