Richtfest für Turnhallen-Neubau am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium

"Viele Tage musst' ich bauen, um dieses Werk hier anzuschauen", rief Zimmerer Tim Gottschlich feierlich seinen Richtspruch vom Dachstuhl der neuen Turnhalle des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums aus.

Richtfest für Turnhallen-Neubau am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium
Foto: Roland Kohls

Ückesdorf. "Viele Tage musst' ich bauen, um dieses Werk hier anzuschauen", rief Zimmerer Tim Gottschlich feierlich seinen Richtspruch vom Dachstuhl der neuen Turnhalle des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums (CvO) aus.

Viel anzuschauen gibt es noch nicht: vier dicke Wände, ein paar Geräteräume und die Holzstreben, die das Dach des Gebäudes tragen werden. Für das Richtfest am Donnerstag reichte das. "Hoch lebt die Kunst und Wissenschaft, die Häuser baut und Werte schafft", so der Handwerker.

Zur Feier hatte Schulleiterin Marie Krahé-Feller Schüler, Lehrer und Bezirksbürgermeister Helmut Kollig eingeladen, der das "planmäßige Fortschreiten der Arbeiten" würdigte. 2011 verfügt das CvO über zwei Turnhallen. "Das bedeutet eine enorme Verbesserung für uns und darüber freuen wir uns", so die Direktorin. Es werde auch die Lernsituation der Schüler im Ganztagsbetrieb angenehmer gestalten.

CvO-Gymnasium1964 als Gymnasium Bonn-Röttgen eröffnet, heißt die Schule in Ückesdorf seit 1989 Carl-von-Ossietzky-Gymnasium. 1991 wurde für die Sekundarstufe I der Ganztagsbetrieb eingeführt. Danach stieg die Schülerzahl von 448 auf aktuell 781 an. Der Ganztag für alle ist bislang einmalig in Bonn, das Helmholtz-Gymnasium führt ihn zum nächsten Schuljahr ein.

Man wolle nicht nur Wissen vermitteln, "auch der gesunde Körper spielt eine Rolle". Das Flachdach der bestehenden Turnhalle wird saniert, die daneben liegende Schwimmhalle entkernt und umgebaut: Dort kommen künftig Umkleidekabinen, Duschen und Vereinsräume unter. "In dieser Halle ist seit 25 Jahren kein Wasser mehr", sagte Dieter Husmann, Architekt des Projektes. Von den Umkleiden führt ein Durchgang zur neuen Turnhalle, die einzügig sein wird, also keine Trennwände zur Raumteilung enthält.Die Halle werde natürlich nach den neuesten Energiespar-Bestimmungen gebaut, so Husmann. Durch ein Oberlicht dringt tagsüber natürliches Licht herein, die Innenverkleidung besteht aus Holzprellwänden, die leicht federn, wenn Schüler dagegen prallen. Dadurch, dass die Umkleidekabinen ausgelagert sind, nehmen sie in der Halle selbst keinen Platz weg.

"Die Inbetriebnahme ist für März 2011 angedacht, und es gibt bislang keinerlei Gründe, die dagegen sprechen", teilte der Architekt mit. "Einst überlegten schlaue Leute, wo kann man turnen hier noch heute", rezitierte der Zimmerer vom Dach: Der städtische Hauptausschuss hatte bereits 2002 eine Planung zum Umbau der schadstoffbelasteten Schwimmhalle verabschiedet und den Bedarf einer zweiten Sporthalle festgestellt.

Im September 2009 begannen die Arbeiten, die zusammen mit der Inneneinrichtung voraussichtlich rund 2,9 Millionen Euro kosten werden. "Damit man laufen kann und schwitzen, stellte man das Dach auf Betonstützen", rief Gottschlich von der Zimmerei Walter Kastor aus. "Es ist nun auch dieses Werk vollbracht, mit viel Müh und mit Bedacht." Auch wenn das Dach noch längst nicht vollendet ist, segnete er den Bau mit dem Zerschlagen eines Wasserglases als Schutz vor Wind und Wetter ein.

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