RoboCup-Turnier: Eine neue Programmierung, und schon fallen Tore

BONN · Beim RoboCup-Übungsturnier im Deutschen Museum Bonn haben die Teams ihre Roboter aufs Fußballfeld und in Labyrinthe geschickt.

 Bei RoboCup im Deutschen Museum treten die Maschinen beim Tischfußball gegeneinander an.

Bei RoboCup im Deutschen Museum treten die Maschinen beim Tischfußball gegeneinander an.

Foto: Barbara Frommann

Vier Roboter steuern im Deutschen Museum auf einen Ball zu. Einer von ihnen ist schneller als die anderen und schiebt den Ball auf dem Soccer-Tisch vor sich her. "Tor!", jubeln die Theos-Soccer und gehen zur Halbzeit mit 1:0 in Führung. Das Team, bestehend aus Lukas Niklas Hüwe (16), Christian Mertens (18) und Markus Liebig (17), tritt beim RoboCup Junior-Übungsturnier in der Disziplin Fußball gegen Adelhitec an.

Beide Teams haben ihre Roboter so programmiert, dass sie Fußball spielen können. Mit Kompass-Sensoren ausgestattet, jagen sie einen Infrarotstrahlen sendenden Ball und müssen diesen ins Tor befördern. "Ich verstehe nicht, warum unser Stürmer so langsam fährt", meint Sylvia Schmitz (18, Adelhitec). Sophie Curio (18) und Martina Trepkowski (19) schnappen sich den Laptop und statten den Roboter mit einem neuen "Stürmer-Programm" aus.

Darauf hin drehen sie das Spiel gegen die Theos-Soccer und gewinnen am Ende mit 3:1. Beim RoboCup-Junior-Übungsturnier wird jedoch nicht nur Fußball gespielt: In verschiedenen Disziplinen findet eine Generalprobe unter Wettkampfbedingungen statt. Rund 160 Teilnehmer im Alter von zehn bis 19 Jahren bereiten sich für das RoboCup-Junior-Qualifikationsturnier am ersten März-Wochenende in Sankt Augustin vor.

Die Teams, die sich da qualifizieren, dürfen bei der Deutschen Meisterschaft in Magdeburg teilnehmen. 160 Teilnehmer kamen zum Übungsturnier in Bonn, ein Team ist extra aus Osnabrück angereist. Organisiert wurde das Turnier im Museum in Kooperation mit Winfried Schmitz, Leiter der Robolab-AG an der CJD-Christophorusschule Königswinter. Auch Sascha (13) und Jannik (15) aus Menden möchten sich für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Seit drei Jahren bauen sie Roboter. Der zweite Platz ist ihnen bei einem Bundeswettbewerb schon mal gelungen.

Neben "Fußball" können die Schüler auch in der Disziplin "Rescue" üben: Da wurde ein Rettungsszenarium erstellt, der Roboter muss eine schwarze Linie verfolgen und in einem Labyrinth ein "Opfer" finden und retten. Das Team, dessen Roboter den Parcours am schnellsten bewältigt, hat gewonnen. Max (13), Florian (14) und Leif (14) haben Schwierigkeiten mit ihrem Roboter: Er folgt der Linie nicht bis zum Schluss. "Der Sensor löst zu spät aus", erklärt Max.

Einige Tage bleiben noch, alles zu perfektionieren, bevor es zum Turnier nach Sankt Augustin geht. Wer in Magdeburg vorne ist, hat die Möglichkeit, sich für die RoboCup Weltmeisterschaft in Mexico-City zu qualifizieren - keine unmögliche Herausforderung: "Wir waren mit unseren Teams schon in Japan und China", berichtet Winfried Schmitz.

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