Sacré-Coeur-Orden schließt sein Halbinternat in Pützchen

Das Kolping-Bildungswerk Köln führt die Arbeit künftig ohne die Ordensschwestern fort

Pützchen. Die verkürzte Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre (kurz G8) stellt Schulen landesweit vor große Herausforderungen. Das Sankt-Adelheid-Gymnasium in Pützchen, das seit 1985 in erzbischöflicher Trägerschaft ist, organisiert deshalb sein Angebot um.

Das Kolping-Bildungswerk Diözesanverband Köln hat bereits im Februar das pädagogische Mittagspausenangebot an der Schule übernommen, ab August 2010 wird dieser Träger außerdem das Tagesinternat leiten. Das Tagesinternat löst das bisherige Halbinternat Sophie Barat des Sacré-Coeur-Ordens für Schülerinnen der fünften und sechsten Klasse ab. "Es ist keine Übernahme. Es ist eine Betriebsschließung unsererseits, und es ist ein Neufang für die Schule", erläutert Schwester Gisela Weber, die das Halbinternat leitet.

Das Angebot besteht seit 55 Jahren. Erzbistum, Schule und Kolping-Bildungswerk wollen das Konzept bewahren. "Die Tradition der Schule soll fortgeführt werden, aber in einem anderen quantitativen Rahmen", sagt Pressereferentin Patricia Jungnickel vom Erzbistum Köln. Diese Meinung vertritt auch Wolfgang Reinicke-Abel vom Kolping-Bildungswerk: "Wir wollen keinen Bruch. Die Inhalte werden von uns weiter getragen."

Das Halbinternat legt Wert auf gemeinsames Leben und Lernen in der Gruppe. Dazu gehört auch, die Feste im Jahreskreis zu feiern und Raum für Spiritualität und christliche Werte zu geben. "Junge Menschen begleiten, einen guten Start ins Leben geben", nennt Weber das. Kontinuität soll auch durch die Mitarbeiter geschaffen werden. "Ich gehe davon aus, dass wir das komplette nicht-schwesterliche Personal übernehmen", sagt Reinicke-Abel.

Schwester Gisela Weber hat die Eltern der Schülerinnen vergangene Woche in einem Brief über die Entwicklungen informiert. "Wir wollen nicht im Wege stehen, obwohl wir es bedauern, dass die Erziehungsaufgabe für uns zu Ende geht", sagt sie. "Das Konzept kann ohne die Ordensschwester nicht weiter gegeben werden", sorgt sich eine ehemalige Schülerin im Gespräch mit dem GA.

"Die Intention geht weiter", sagt Schulleiter Egbert Bachner. Die wesentlichen Qualitäten des bisherigen Halbinternates, mit Herzenswärme und Einfühlungsvermögen Lebensraumgruppen zu gestalten, blieben auch unter der neuen Trägerschaft erhalten. Das Kolping-Bildungswerk Köln hat bereits Erfahrung im schulischen Bereich. Es betreut zurzeit 18 weiterführende und zwölf Grundschulen.

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