Doch am Mittwoch malte der Obermeister umsonst. Denn anlässlich des Deutschlandfests hatte die Stadt in Kooperation mit der Innung für Hauseigentümer die Aktion "Make-up-Bonn" gestartet. Hausbesitzer konnten für einen Tag das kostenlose Angebot zur Entfernung von Schmierereien in Anspruch nehmen.

Die Bedingung: Die Fläche musste zugänglich und in einem baulich guten Zustand sein. Bei beschmutzen älteren Gemäuern oder Natursteinflächen ohne Schutzbeschichtung hilft keine Farbauffrischung mehr, "da muss dann richtig saniert werden", sagte Bauer.

Und wie kann man als Eigentümer verhindern, dass Fassaden immer wieder Anziehungspunkt von Sprayern werden? "Mit viel Geduld. Oft muss ein- und dieselbe Fläche vier bis fünf Mal überstrichen werden, damit Sprayer merken, dass diese Fläche keinen Sinn mehr für sie macht. Und das kostet", sagte Bauer.

Und das zahlen Eigentümer in der Regel aus der eigenen Tasche, denn die Täter werden häufig nicht geschnappt, und viele Wohngebäudeversicherer bieten eine extra Graffitiversicherung nur gegen hohe Aufpreise an. Geeignete Schutzmaßnahmen, die im Vorfeld getroffen werden können, seien derzeit noch nicht marktfähig.

"Es gibt zwar Wandfarben, die für die Beseitigung von Graffitis konzipiert wurden. Diese sind jedoch extrem teuer und technisch nicht vollständig ausgereift", sagte Bauer. So durften sich am Mittwoch ein paar Hauseigentümer freuen, und auch Nimptsch wertete diesen Auftakt zum Deutschlandfest positiv: "Diese Aktion heute, das ist ein guter Anfang."