Schicksal von Leila bewegt die Gemüter

Die Stadt bedauert den Fall "Leila". Eine zehnjährige Einserschülerin mit Migrationshintergrund aus Bad Godesberg war an vier nahen Gymnasien abgelehnt worden und hatte erst an einem Bonner Gymnasium Aufnahme gefunden.

Schicksal von Leila bewegt die Gemüter
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Bad Godesberg. (ham) Die Stadt bedauert den Fall "Leila". Eine zehnjährige Einserschülerin mit Migrationshintergrund aus Bad Godesberg war an vier nahen Gymnasien abgelehnt worden und hatte erst an einem Bonner Gymnasium Aufnahme gefunden.

"Gerade in der internationalen Stadt Bonn, in der im Lichte von Inklusion ein chancengerechtes Aufwachsen aller Kinder ermöglicht werden soll, darf so etwas nicht passieren", erklärt Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit. Zwar entschieden nach dem Schulgesetz ausschließlich die jeweiligen Schulleiter über die Aufnahme eines Kindes.

Gemeinsam mit der städtischen Integrationsbeauftragten Coletta Manemann appellierte Wahrheit jedoch an alle weiterführenden Schulen, bei allen Kindern die gleichen Aufnahmekriterien anzulegen. "Für die Stadt Bonn ist es selbstverständlich, dass jedes Kind entsprechend seiner Leistungsfähigkeit gleiche Bildungschancen erhält", so Wahrheit weiter.

Mit Unverständnis für den Fall "Leila" reagiert auch die Schulausschuss-Vorsitzende Dorothee Paß-Weingartz. Sie fordert, dass auch die Privatschulen für die Anmeldeverfahren ihre Aufnahmekriterien transparent machen müssten.

Ihr seien die Überhänge an Anmeldungen bekannt. Allerdings sei es sehr merkwürdig, dass "Leila" bei drei Privat- und einer städtischen Schule durch sämtliche Kriterien fiel. "Dafür habe ich angesichts der Noten und der Schulwegnähe der Schülerin keine Erklärung." Nicht zu tolerieren wäre, wenn "Leila" aus religiösen oder ethnischen Vorbehalten keine Chance hatte.

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