Schlechte Karten für die "Piazza Poppelsdorf"

BONN · Die Stadt räumt diesem und einem weiteren Vorschlag zur Baulückenschließung auf der Autobahnbrücke wenig Realisierungschancen ein.

Ralph Schweitzer gibt nicht auf. Der Bonner Architekt ist fest davon überzeugt, dass seine Idee machbar ist, die Stadtautobahn an der Clemens-August-Straße in Poppelsdorf um weitere 15 Meter abzudeckeln, um auf der so gewonnenen Fläche einen Markt, eine "Piazza Poppelsdorf", zu installieren. Auch, wenn die Stadtverwaltung seinen Plänen kaum mehr Chancen auf Realisierung einräumen will.

Das geht jedenfalls aus einer Stellungnahme für die heutige Sitzung der Bezirksvertretung hervor. Hintergrund: Ohne Zustimmung der sogenannten Baulastträger (Landesbetrieb Straßenbau sowie Landes- und auch Bundesverkehrsministerium) geht an der Stelle gar nichts.

Und deren Vertreter stünden wegen der immensen baulichen, sicherheitstechnischen und finanziellen Anforderungen dem Projekt eher "äußerst reserviert" beziehungsweise ablehnend gegenüber. Das betreffe auch die Idee eines anderen Architekten, der die Baulücke auf der Autobahnbrücke mit einem mehrgeschossigen Gebäude schließen wolle - so wie es Mitte der 1980er beim "Hotel President" gegenüber geschah.

Dieser Plan hätte aus Sicht der Verwaltung zwar den Vorteil, dass durch die Baulückenschließung die Verkehrslärmproblematik gelöst werden könnte. Doch wäre diese Umsetzung mit noch sehr viel höheren Auflagen verbunden, als sie ohnehin schon bei der von Schweitzer vorgeschlagenen Piazza-Lösung zum Tragen kämen.

Bezüglich der Piazza ist die Stadt darüber hinaus der Meinung, dass sie im Vergleich zur Ist-Situation mit aktuell drei Verkaufscontainern keine deutliche Verbesserung der städtebaulichen Situation böte. "Dann soll wohl alles so bleiben wie es ist", schimpfte Schweitzer, "aber das kann ja auch nicht im Sinne der Poppelsdorfer sein."

Der Architekt fordert ein Spitzengespräch mit Vertretern der Ratsfraktionen und der Verwaltung. Denn er glaubt, dass seine Piazza-Pläne, für deren Umsetzung er auch schon einen Investor an der Hand habe, auch ohne hohen sicherheitstechnischen Aufwand realisiert werden können. "Das ist doch Quatsch, dass bei dieser Lösung auch ein Brandschutztunnel gebaut werden muss", sagte er. Die Kosten für sein Projekt schätzt er derzeit auf 300.000 Euro. "Sie können auch leicht darüber liegen", sagte Schweitzer dem GA.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort