Großbauprojekt in der Südstadt Gros der Clara-Schüler muss umziehen
Bonn · Auch das Clara-Schumann-Gymnasium in der Südstadt muss im Zuge des Wechsels von G8 auf G9 saniert und mit Neubauten erweitert werden. Während der Bauzeit muss ein Teil der Schüler in Interimsbauten umziehen.
Der Wechsel von acht auf neun Schuljahre beschert allen Gymnasien in Bonn in den kommenden Jahren mehr oder weniger große Baustellen. Die Gebäude müssen umgebaut und vor allem erweitert werden. Teilweise werden sie durch Neubauten ergänzt. Besonders schwierig werden sich die Bauarbeiten auf dem Areal des Clara-Schumann-Gymnasiums in der Südstadt gestalten.
Das liegt vor allem an dem dicht bebauten Standort in dem Karree zwischen Loestraße, Bonner Talweg, Königsstraße und Prinz-Albrecht-Straße. Und schon jetzt ist klar: Das Ziel, die Bauarbeiten bis zum Schuljahr 2026/27 zu beenden, wenn die ersten G9-Jahrgänge ihre Schullaufbahn mit dem Abitur abschließen werden, wird am Clara wohl nicht einzuhalten sein.
Schule platzt jetzt schon aus allen Nähten
Das 1912 als reine Mädchenschule eingeweihte Gymnasium – die Schule unterrichtet erst seit 1973 Jungen und Mädchen gemeinsam – platzt jetzt schon aus allen Nähten. Rund 1000 Schülerinnen und Schüler besuchen zurzeit das Clara. Sie und ihre Lehrerinnen und Lehrer werden nicht nur eine lange Baustellenphase miterleben, sondern auch umziehen müssen, wie Schulamtsleiter Hubert Zelmanski im Schulausschuss erklärte. „Es wird ein nicht unwesentlicher Teil der Klassen umziehen müssen“, sagte er. Wohin, das verriet der Amtsleiter trotz intensiver Nachfragen seitens der Politik nicht. Nur so viel: Man sei wegen eines Ausweichstandorts im Gespräch, er liege in erreichbarer Nähe zum jetzigen Schulstandort.
Hintergrund: Die Fläche des Schulhofs ist zu klein, als dass dort Interimsbauten in Form von Containern genügend Platz finden und sich daneben auch noch die Schülerschar in den Pausen aufhalten könnten. Außerdem ist mit erheblichem Baulärm zu rechnen, soll doch der in den 1970er Jahre errichtete Anbau entlang des Bonner Talwegs abgerissen und mit einem Neubau versehen werden. „Das kann man nicht während des laufenden Schulbetriebs machen“, betonte Zelmanski.
Geplant ist dort unter anderem eine doppelstöckige Turnhalle mit einem Schulgarten auf dem Dach, der als zusätzliche Pausenfläche dienen könnte. Ebenso sollen die übrigen Anbauten saniert und aufgestockt werden. Saniert und modernisiert wird zudem das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude an der Loestraße. Insgesamt sollen 13 zusätzliche Klassenräume geschaffen werden. Für das Bauvorhaben muss allerdings der Bebauungsplan neu aufgestellt werden, er liegt inzwischen öffentlich aus. Sobald der B-Plan beschlossen sei, werde das Schulamt alle weiteren Informationen zum Interimsstandort bekannt geben, versprach Zelmanski. „Ich bin überzeugt, wir werden eine gute Lösung hinbekommen.“
In intensivem Austausch
Und was sagt die Schulleitung zum Vorhaben? Dazu Schulleiter Manfred Theis in einer E-Mail an den GA: „Der Schulträger befindet sich in einem engen Austausch mit der Leitung des Clara-Schumann-Gymnasiums. Dabei wurden unterschiedliche Szenarien und Planungsalternativen besprochen, die auch unterschiedlich große Auswirkungen auf den laufen Betrieb hätten. Über den Umfang und die Art der Sanierung kann erst auf der Grundlage von externen Gutachten endgültig entschieden werden, die nach dem Kenntnisstand der Schule noch nicht vorliegen.“
Gieslint Grenz (SPD), die schon seit vielen Jahren Mitglied des Schulausschusses ist, bedauert den Zeitverzug bei dem Bauvorhaben. „Es ist ja nicht so, als dass wir nicht längst wüssten, dass G9 auf uns zukommt“, sagte sie im Gespräch mit dem GA. Allerdings sehe auch sie die Riesenherausforderung, vor der das Städtische Gebäudemanagement (SGB) angesichts der vielen Bauprojekte stehe. Zelmanski warb denn auch dafür, „den Blick nach vorn zu richten“ und das SGB in seiner Arbeit voll und ganz zu unterstützen.
Die Planunterlagen liegen noch bis einschließlich 12. September jeweils am Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8 bis 13 Uhr und Donnerstag von 8 Uhr bis 18 Uhr im
Stadthaus, Berliner Platz 2, im Amt für Bodenmanagement und Geoinformation, Aufzug 2, Etage 6B, aus.