Sessionsauftakt in Duisdorf pünktlich um 11.11 Uhr im Standesamt

Piraten fahren zurzeit bei politischen Umfragen regelmäßig erstaunliche Sympathiewerte ein - und am Freitag enterten zwei von ihnen schon mal das Hardtberger Rathaus, genauer das Standesamt. Vanessa Arndt und Daniel Schmittinger gaben sich dort das Ja-Wort.

Duisdorf. Piraten fahren zurzeit bei politischen Umfragen regelmäßig erstaunliche Sympathiewerte ein - und am Freitag enterten zwei von ihnen schon mal das Hardtberger Rathaus, genauer das Standesamt. Um elf Uhr sah es im voll besetzten Trauzimmer des Hauses eher nach einer Karnevalssitzung als nach einer traditionellen Hochzeit in Weiß aus.

Im Piratenkostüm erschienen die 24-jährige Vanessa Arndt und der nur ein Jahr ältere Daniel Schmittinger inklusive kostümiertem Gefolge. Die beiden karnevalsverrückten Duisdorfer hatten sich bereits im Mai zur Schnapszahl-Trauung angemeldet. Und der 11.11. allein reichte da nicht, denn auch das Ja-Wort der beiden sollte pünktlich um 11.11 Uhr fallen.

Für Standesbeamtin Daniela Fischer war der ganze Rummel "mal was ganz Besonderes" und nach eigenem Bekunden war sie im Vorfeld der Zeremonie selbst "ein bisschen nervös." Insgesamt sieben Trauungen führte sie am Freitag durch, aber die vorletzte, um 11.11 Uhr, war mit Sicherheit die spektakulärste.

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Jetzt jecker Fan werden: kamelle.de bei FacebookMit einem eher schlichten "Alaaf"-Gruß eröffnete die Standesbeamtin dann die Sitzung, pardon, die Trauung. Sie gratulierte dem Brautpaar "zu dieser rheinischen Glückszahl" und wünschte ihnen auf ihrem künftigen Weg "genauso viel Spaß und Freud wie heute." Trotz so viel Frohsinn und Heiterkeit flossen bei der Braut nach dem Ja-Wort ein paar Tränen der Rührung. Kennen gelernt hatten sich die gebürtige Kölnerin und der bönnsche Jung vor drei Jahren übers Internet.

Vor zwei Jahren machte Daniel Schmittinger seiner Liebsten im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in Köln vor Publikum einen Heiratsantrag. Und da es für Daniela Fischer schon länger ein Traum gewesen war, am 11. im Elften in den Stand der Ehe zu treten, musste noch ein bisschen Wasser den Rhein hinunterfließen, bis es endlich soweit war. Die Idee, kostümiert zu erscheinen, kam dabei sozusagen von innen heraus.

"Die Piratenkostüme passten einfach", so Vanessa Schmittinger, die am Freitag den Familiennamen ihres Gatten angenommen hatte. Obwohl bekennendermaßen "total karnevalsjeck", sind die beiden Duisdorfer nicht im organisierten Karneval unterwegs. Fest steht: "Am liebsten fahren wir in den tollen Tagen nach Köln." Am Freitag wollten die beiden frisch Vermählten allerdings in heimischen Gefilden feiern. Ganz privat - mit Gefolgschaft, versteht sich - in Duisdorf.

Neben den sieben Duisdorfer Trauungen gaben sich am Freitag auch in den anderen drei Bezirken jeweils sieben Paare das Ja-Wort. Insgesamt also 28 Hochzeiten, schön verteilt auf Bonn, Beuel, Bad Godesberg und Hardtberg. "Normalerweise", so Standesbeamtin Daniela Fischer "haben wir an einem normalen Freitag etwa halb soviel Hochzeiten wie heute."

Der ganz große 11.11.-Hochzeits-Hype ist somit in Bonn ausgeblieben. Die Stadt Bonn hätte bei Bedarf noch mehr Termine anbieten können, hieß es aus dem Stadthaus. Vanessa und Daniel Schmittinger dürfte das egal gewesen sein. Sie dürften diesen Tag und dieses Datum wohl kaum jemals vergessen. "Es ist ja wirklich ein leicht zu merkendes Datum, vor allem für die Ehemänner", meinte Standesbeamtin Daniela Fischer schmunzelnd.

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