Glosse So gesehen: Ein Grill zum Verzweifeln

Vor dem Angrillen kommt die Arbeit: Der neue Gasgrill ist gekauft, ruckzuck ausgepackt, aber dann: Plötzlich liegen 50 Teile im Wohnzimmer, die 70 Schrauben, Muttern, Scheiben und Klammern nicht mitgerechnet.

Große Teile wie Grillwanne und Deckel, kleine wie die Temperaturanzeige und winzige wie die Elektrode für die Piezozündung, die fast unters Sofa geflutscht wäre. Da steht er nun, der feine Herr Redakteur und flucht sich eins. Gegen das Montieren dieses Monsters ist der Ikea-Schrank eine Übung für Erstklässler.

Drei Stunden später ist das Hurra-Gefühl da: Der Grill steht, beide Seitenablagen sind montiert, die Venturirohre sind dicht, der Doppelbrenner faucht: "Seht her, ich habe Feuer gemacht. Uaaah. Feueerrr." So weit ist dann wieder alles im Lot. Um 22 Uhr, nach drei Stunden Aufbau.

Für ein Stück Probefleisch ist es zu spät, aber das müsste - bei dem Wahnsinnsgrill - auch etwas Besonderes sein: schön abgehangen, mit viel Zwiebeln und Sauce, nicht zu groß, nicht zu klein, medium und ohne Fett. Nur die Blutgruppe des Rinds ist egal. Und was lernt man daraus? Grillen ist Männersache, weil es mit Feuer zu tun hat. Aufbauen auch. Ach übrigens, kann jemand acht kleine Schräubchen gebrauchen?

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort