Spektakulärer Goldraub: Rapper Xatar im Irak gefasst

Zugriff im Irak: Zielfahnder haben im Norden des Landes die Bonner Rapper Xatar (28) und Sami (26), die als Haupttäter des spektakulären Goldraubes von Ludwigsburg gelten, sowie ihren mutmaßlichen Komplize Kawa H.-G. (26) gefasst.

Bonn. Zugriff im Irak: Zielfahnder haben im Norden des Landes die Bonner Rapper Xatar (28) und Sami (26), die als Haupttäter des spektakulären Goldraubes von Ludwigsburg gelten, sowie ihren mutmaßlichen Komplize Kawa H.-G. (26) gefasst.

Seit Montag sitzt das Trio in Deutschland in Haft. Die Fahnder des Landeskriminalamtes Baden-Württembürg hatten die Spuren der drei letzten noch flüchtigen Verdächtigen in Belgien aufgenommen und sie über Abu Dhabi, Litauen, die Ukraine bis nach Russland verfolgt, teilten Polizei Ludwigsburg und Staatsanwaltschaft Stuttgart am Montag mit.

Im Februar hatte sich Giwar H., der sich Rapper Xatar nennt, über ein Internet-Portal aus Russland gemeldet und gegrüßt: "Moscow never sleeps" (Moskau schläft nie). Mit Unterstützung des Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamtes in Moskau, so die Polizei, hätten die Fahnder festgestellt, dass die Gesuchten dann aber von Russland in den Irak ausgereist waren.

"Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit den irakischen Strafverfolgungsbehörden" sei das Trio im März im Nordirak lokalisiert und wenig später festgenommen worden. Nachdem irakische Behörden die Identität der Verdächtigen geklärt hatten, brachten die Zielfahnder sie am Sonntag nach Deutschland. Am Montag erließ ein Richter Haftbefehl.

Vier als Steuerfahnder getarnte Männer hatten im Dezember 2009 auf der Autobahn 81 bei Ludwigsburg einen Transporter gestoppt, Fahrer und Beifahrer überfallen und Schmuck und Zahngold im Wert von 1,8 Millionen Euro erbeutet.

Die erste heiße Spur lieferte den Beamten das SU-Kennzeichen eines der beiden Tatfahrzeuge. Zudem sicherte die Polizei auf einer bei dem Raub verwendeten Handschelle DNA-Spuren. Insgesamt ermittelte die Sonderkommission "Gold" der Ludwigsburger Polizei mit 18 Beamten und ging über 400 Spuren und Hinweisen aus der Bevölkerung nach.

In einer Großaktion schlugen fünf Sondereinsatzkommandos Anfang Februar in Bonn, Rheinbach, Wesseling und Gummersbach zu und nahmen vier Verdächtige vorläufig fest. Zwei wurden wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt. Nach den Festnahmen von Sidar C. (22) am 4. März in Meckenheim und des Trios im Irak sitzen nach Polizeiangaben nun alle vier Beschuldigten hinter Schloss und Riegel.

Darüber hinaus sei ein weiterer Mann in Haft. Von der Beute, für deren Wiederbeschaffung eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt worden ist, hat die Polizei nach wie vor keine Spur.

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