Schultheater-Festival "Spotlights 2012" startete im Landesmuseum mit "Grease"

BONN · Lederjacken, Haartollen, Autorennen und die ganz große Liebe. Es war der Kultstreifen der 70er Jahre: Die Musicalverfilmung "Grease" rund um die Liebesgeschichte zwischen Danny und Sandy, die sich nach ewigem Hin und Her am Ende doch noch kriegen. Dass Rock 'n' Roll und Gelfrisuren offenbar noch bis heute begeistern können, zeigte sich am Samstag im Landesmuseum.

 Spotlights an, das Festival beginnt: Eine Szene aus dem Musical Grease.

Spotlights an, das Festival beginnt: Eine Szene aus dem Musical Grease.

Foto: Volker Lannert

Dort ließen Schüler eines achten Jahrgangs der Bertolt-Brecht-Gesamtschule Bonn das Musical noch einmal aufleben und eröffneten damit das Schultheaterfestival "Spotlights 2012" Bonn/Rhein-Sieg.

"Ich finde, Grease ist ein schönes Stück", sagte Hauptdarstellerin Lea. Die 15-Jährige hatte in den vergangenen zwei Wochen einigen Stress wegen der Aufführung, eigentlich sollte sie nämlich eine kleinere Rolle spielen. Als dann aber die Erstbesetzung der Sandy plötzlich krank wurde, sprang Lea ein. Jeden Tag lernte sie an ihrem Text. "Es war schon stressig, aber ich habe ja manche Sprechszenen mitgekriegt, daher war es nicht so schwer", erklärte sie. Mit ihrer Rolle war sie dann am Ende auch ziemlich zufrieden: "Ich finde an Sandy toll, dass gezeigt wird, wie sie sich verliebt."

Schon zum zehnten Mal organisierte die Junge Theatergemeinde Bonn das Festival, rund 20 Schulen aus der Region bewarben sich mit ihren Bühnenspielen. Eine Jury wählte dann insgesamt neun Schulen aus, diese treten nun bis zum 28. Juni mit ihren Produktionen auf verschiedenen Bühnen in Bonn auf. "Wir wollen die Schulkultur unterstützen", erklärte Organisatorin Claudia Lüth, Jugendreferentin der Theatergemeinde Bonn.

Festival als Impuls für Theatergruppen an Schulen

"Ich glaube, dass wir durch das Festival Theatergruppen an Schulen vorangetrieben haben." Für die Schüler sei es einfach toll, auf einer echten Bühne zu stehen. Da konnten die Nachwuchstalente nur zustimmen: "Es ist eine schöne Idee, weil jetzt viele Kinder zeigen dürfen, was sie können", sagte die 14-jährige Johanna. Sie spielte eine Cheerleaderin und will einmal hoch hinaus und Schauspielerin werden: "Es macht Spaß in andere Rollen zu schlüpfen und auf der Bühne zu stehen."

Bei den Proben hielt sich das Lampenfieber zwar noch in Grenzen, so ganz kurz vor der Vorstellung ging ihr Puls dann aber doch etwas schneller. Für solche Fälle hatte Hauptdarsteller Daniel genau das richtige Mittel: "Da hilft Schokolade." Die brauchte der 13-Jährige am Samstag hingegen nicht, er ging die Sache ganz entspannt an.

Und das obwohl er zusammen mit seinen Schulkameraden einiges zu bewältigen hatte: Schließlich mussten sie vor den rund 120 Zuschauern nicht nur spielen, sondern auch noch singen und tanzen. Am Ende lief dann aber alles rund, ganz so wie es sich für Rock 'n' Roll gehört. "Ich finde dieses Festival super", so Besucherin Heike Felscher. "Es gibt den Schülern die Möglichkeit, Stücke, die sie erarbeitet haben, einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen." Das stärke das Selbstvertrauen, fand Besucher Rudolf Bröhl. "Das ist für die Entwicklung der Kinder nicht schlecht."

Das Schultheater-Festival geht am Dienstag, 26. Juni, um 18 Uhr in den Kammerspielen Bad Godesberg, Am Michaelshof, weiter. Die Grundschule Witterschlick führt das Musiktheater "Die fünf Jahreszeiten" für Grundschüler auf (Eintritt 8,80/4,40 Euro).

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